E-Paper
Anzeige
Wohngebiet „An der Pauline“

Vom Kitakind bis zum Senior

Vom Kitakind bis zum Senior Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen

Fertigstellung des neuen Hauses, in dem sich eine Kita, eine Tagespflege und Senioren-Wohnungen befinden, soll am 1. Februar sein. FOTOS: Stefan Blumberg

Neuruppin. Das vierte und letzte Haus im Wohngebiet „An der Pauline“ in Neuruppin steht unmittelbar vor der Fertigstellung. Am 1. Februar 2022 soll das Gebäude übergeben werden, sodass anschließend die Mieter sukzessive einziehen können. Das Haus, welches die Adresse „Am Fehrbelliner Tor 27“ hat, passt sich nahtlos in das Wohngebiet ein – von der Größe der anderen Gebäude, vom Baustil, von der Optik.Trotzdem gibt es zu den bereits bezogenen Häusern Unterschiede. Die Idee der Wohnungsbaugenossenschaft Neuruppin (WBG), Wohnungen für mehrere Generationen zu schaffen, wird im vierten Haus etwas anders umgesetzt. Im Erdgeschoss befindet sich eine Kindertagesstätte, die bereits am 1. November 2021 bezogen wurde und von ESTAruppin betrieben wird. Bis zu 52 Mädchen und Jungen haben dort Platz. Gleich nebenan wird in Regie der Pflegeagentur Sterntaler eine Tagespflege für Senioren eingerichtet. „Eine spannende Kombination. Ziel ist es, dass beide Seiten auch miteinander arbeiten“, sagt Heiko Weißenfels von der WBG.

Einzelzimmer, Wohnungen und Tagespflege entstehen neu – Noch freie Plätze

Kita und Tagespflege befinden sich im Erdgeschoss. Die erste und zweite Etage sind zwei Senioren-Wohngemeinschaften mit jeweils acht Zimmern, die vom großen Flur abgehen, vorbehalten. Die 16 Einzelzimmer haben jeweils eine Größe von etwa 30 Quadratmetern. Dazu gehören ein eigenes Bad sowie entweder eine Terrasse oder ein Balkon. Auf der Etage sind eine Gemeinschaftsküche und gemeinsame Aufenthaltsbereiche berücksichtigt. „Es ist aber kein Heim, sondern eine ambulante Wohnform. Jede Wohngemeinschaft organisiert sich mit Unterstützung der Pflegeagentur selbst“, betont Heiko Weißenfels.

Das Besondere: Die erste Etage gilt als demenzorientiert. Deshalb können die Bewohner dieser Zimmer nicht nur ihren eigenen Balkon nutzen, sondern von dort aus auch noch weiter auf eine große Terrasse gehen, die sich auf dem Dach der Kita befindet. Sie ist gesichert und wird noch begrünt werden. „Das ist ein zusätzlicher Begegnungsort. In der Form gibt es das weit und breit nicht. Ich halte es für ein Angebot, das die Lebensqualität erhöht“, so Heiko Weißenfels. Für den Einzug in eines der WG-Zimmer ist der Pflegegrad 3 notwendig.

In dem neuen Gebäude gibt es weiteren Wohnraum: Im dritten Obergeschoss befinden sich vier Zwei-Raum-Wohnungen mit einer Größe von 56 bis 69 Quadratmetern. Vom Balkon lässt sich ein Blick auf den Ruppiner See – mit 14 Kilometern längster See Brandenburgs – erhaschen. Im Erdgeschoss hat die WBG eine Gästewohnung für den eigenen Gebrauch errichten lassen. Eine weitere Ein-Raum-Wohnung befindet sich ebefalls im Erdgeschoss. Sie ist wie einige WG-Zimmer noch zu vergeben. Wer Interesse daran hat, kann sich bei Heiko Weißenfels melden (Telefon: 03391/84 01 23; Mail: heiko.weissenfels@wbg-neuruppin.de).

"Jede Wohngemeinschaft organisiert sich mit Hilfe der Pflegeagentur selbst."

Heiko Weißenfels, WBG Neuruppin

Das gesamte Projekt „An der Pauline“ ist das erste seiner Art, das dem WBG-Unternehmenskonzept „WoMeNa“ – Wohnen, Mensch, Natur – entspricht. Dahinter verbirgt sich die Idee, ein Wohngebiet für mehrere Generationen zu schaffen. „Die richtige Durchmischung liegt uns dabei am Herzen“, sagt Heiko Weißenfels. Das sei gelungen. Es sei ein bunter gesellschaftlicher Mix, „ein Mikrokosmos dessen, wie es in unserer Gesellschaft zugeht“.

Vom Kitakind bis zum Senior-2
Blick in eine der vier Zwei-Raum-Wohnungen kurz vor der Fertigstellung.
Vom Kitakind bis zum Senior-3
Die Kita zog bereits im vergangenen November ein, die Rutsche wurde schon in Beschlag genommen.

2016 begannen die Planungen für das sozial-ökologische Wohnprojekt. Seit 2017 werden „An der Pauline“ im Jahrestakt Pflöcke eingeschlagen. Im Jahr darauf begannen die Bauarbeiten für das erste Gebäude, anschließend folgten die Häuser 2 und 3. Und nun ist das vierte Haus unmittelbar vor der Übergabe. Die ursprünglich vorgesehenen Häuser 5 und 6 werden nicht mehr gebaut; vor allem aus städtebaulichen Gründen, wie Heiko Weißenfels sagt. Durch diese Entscheidung stünde mehr Freifläche zur Verfügung. Nach den bereits 47 fertiggestellten Wohnungen plus Arzt- und Naturheilpraxis kommen jetzt 22 dazu.

Mit der Übergabe des vierten Gebäudes sind die Arbeiten nicht beendet. Das ehemalige Bahnhofsgebäude, das sich auch auf dem Gelände befindet, wird noch umgebaut. Dort soll eine vegetarische Gastronomie Platz finden. Das einstige Toilettenhäuschen wird künftig dem Verein „WoMeNa“ nutzen. Im Außenbereich gibt es Begegnungsräume. Die Bewohner haben die Möglichkeit, sich um die Anlage zu kümmern, Beete anzulegen, den Rasen zu mähen oder die Pflanzen zu bewässern. Stefan Blumberg