E-Paper
Anzeige
Bauen und Wohnen

Romantik mit Brandrisiko

Romantik mit Brandrisiko Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen

Damit beim Kaminfeuer nichts passiert, ist ein intelligenter Rauchmelder eine sinnvolle Anschaffung.                        FOTOS: DJD/TELENOT, FOTOLIA

Die Tür bleibt geschlossen – trotz roher Gewalt

Offene Flammen: So schützt vernetzte Alarmtechnik die eigenen vier Wände

Von lrich Nettelstroth  

Jetzt im Herbst wird es wieder richtig gemütlich zu Hause. Denn Kerzenschein und flackerndes Feuer im Kaminofen sind noch mal so schön, wenn es draußen kühler und früher dunkel ist. Offenes Feuer in den eigenen vier Wänden birgt aber auch Risiken. Ein wehender Vorhang, eine unachtsame Bewegung, Glut, die man im Ascheeimer am Kaminofen übersehen hat: In so gut wie jedem Haus gibt es brennbare Wohntextilien, Holz und andere feuergefährliche Materialien, die durch eine kleine Unachtsamkeit in Brand geraten können. Rauchwarnmelder sind heute in Brandenburg für Neubauten Pflicht und auch in den meisten Bestandsgebäuden vorhanden, doch nicht immer ist man zu Hause, wenn etwas passiert.

Der Feuermelder sendet Nachricht ans Smartphone

Wenn die Feuermelder vernetzt und in ein Alarmanlagensystem eingebunden sind, können sie nicht nur im Haus selbst Alarm auslösen. Das System versendet zusätzlich eine Nachricht, zum Beispiel auf das Smartphone des Hausbesitzers. So kann dieser schnell reagieren, wenn es brennt oder ein Einbrecher versucht, ins Haus zu gelangen, und die Feuerwehr, die Polizei oder befreundete Nachbarn alarmieren. Bei der Auswahl und Installation einer Alarmanlage sind ein paar Grundregeln zu beachten, sagt Sicherheitsexperte Alexander Kurz vom Alarmanlagen-Hersteller Telenot.

„Anlagen zum Selbsteinbau halten nicht, was sie versprechen. Das beweisen immer wieder Tests“, berichtet Kurz. Ein wichtiger Faktor ist laut Kurz die VdS-Zertifizierung der Anlage und aller Komponenten. Die VdS-Zertifizierung zeigt, dass die Technik von den deutschen Schadenversicherern anerkannt und von extrem hoher Qualität sowie Zuverlässigkeit ist. Wichtig ist zudem eine professionelle Planung und Installation.

Zertifizierte Sicherheits-Fachbetriebe bieten dazu einen Sicherheits-Check vor Ort an und installieren die Anlage mit gut ausgebildeten Fachkräften.

Laut Statistik des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung ist Elektrizität mit 31 Prozent der häufigste Auslöser für Feuer, an zweiter Stelle liegt mit 21 Prozent menschliches Fehlverhalten. Die Einstellung „Bei mir wird schon nichts passieren“ ist daher brandgefährlich, und Brandmelder im Haus sind kein Luxus.

Vorsicht beim Umgang mit offenem Feuer

Beim Umgang mit dem Kaminofen ist es wichtig, einige Sicherheitsregeln zu beachten: So haben brennbare Gegenstände wie Teppiche, Papier oder Stühle aus Holz in einem Umkreis von 80 Zentimetern um den Ofen nichts zu suchen. Bei einem brennbaren Untergrund ist das Anbringen einer Kaminbodenplatte unerlässlich. Nur so kann verhindert werden, dass herausfallende Glutteile oder fliegende Funken einen Brand verursachen. Für kleine Kinder ist der Kaminofen selbst dann eine Gefahr, wenn die Glasscheiben geschlossen sind. Sowohl das Glas als auch das Kamingehäuse können so heiß werden, dass es zu schweren Verbrennungen kommen kann. Geeignete Absperrungen verhindern, dass die Kinder zu nah an den Kamin oder Kaminofen herankommen.

Die Tür bleibt geschlossen – trotz roher Gewalt

Die sogenannten Widerstandsklassen zeigen, wie robust der Schutz gegen Einbrüche ist

Romantik mit Brandrisiko-2
Bei einer Haustür der Widerstandsklasse RC 2 oder RC 3 ziehen die meisten Einbrecher unverrichteter Dinge ab. FOTO: EPR/RODENBERG

Von Ulrich Nettelstroth

Wenn es um den Schutz der eigenen vier Wände gegen Einbrecher geht, dann ist die Haustür ein neuralgischer Punkt. Die meisten Kriminellen versuchen hier, sich Zugang zum Gebäude zu schaffen. Empfehlenswert sind deshalb Türen, die mindestens die Widerstandsklasse RC 2 aufweisen, so der Rat der Polizei. Je nach Wert des Hausrats und eigenem Sicherheitsbedürfnis können auch Türen der Widerstandsklasse RC 3 in Frage kommen.

Die Widerstandsklassen wurden 2011 in einer europäischen Norm geregelt. Türen der Widerstandsklasse RC 1 weisen einen Grundschutz gegen Aufbrauchversuche etwa durch Gegentreten, Gegenspringen oder Schulterwurf auf. Bauteile der Klasse RC 2 müssen zusätzlich Einbruchsversuchen mit einfachen Werkzeugen wie Schraubendreher oder Zange für mindestens drei Minuten widerstehen können. In der Praxis reicht selbst das in aller Regel schon aus, weil Einbrecher ein zu hohes Entdeckungsrisiko eingehen, wenn sie sich länger als drei Minuten an einer Stelle abmühen oder größeren Krach verursachen würden. Die Widerstandsklasse RC 3 bedeutet, dass ein erfahrener Täter mindestens fünf Minuten aufwenden muss, um mit zwei Schraubendrehern und einem großen sogenannten Kuhfuß zum Ziel zu kommen. Mehr Aufwand muss ein Privathaushalt in aller Regel nicht treiben, um seine Tür gegen unbefugte Eindringlinge zu schützen.

Für den gewerblichen Bereich, besonders für Juweliere und Banken, gibt es natürlich auch serienmäßige Anfertigungen mit einem stärkeren Schutz. RC 4 muss mindestens zehn Minuten lang einem Angriff mit Schlagaxt, Hammer und Meißel sowie Akku-Bohrmaschine standhalten. Bei RC 5 kann der Einbrecher 15 Minuten lang auch Bohrmaschine, Stichsäge und Winkelschleifer einsetzen, ohne die Tür zu knacken. Und bei RC 6 schließlich führt ein solcher Angriff mit solchen Profiwerkzeugen erst nach mindestens 20 Minuten zum Erfolg.

Haustüren für den privaten Bereich setzen zum Beispiel auf Verbund-Sicherheitsglas, das nicht nur durch seine schützenden Eigenschaften und eine ansprechende Optik, sondern auch durch gute Wärmeschutz- und Schalldämmwerte überzeugt. Mit einer verstärkten Aluminiumoberfläche ist ein RC 3-Level möglich.

Frist für alte Heizungen läuft ab

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) fordert den Austausch alter Heizungen. Betroffen sind, mit wenigen Ausnahmen, jeweils Öl- und Gasheizungen, die 30 Jahre zuvor eingebaut wurden. 2018 müssen also die alten Konstanttemperaturkessel von 1988 raus, erinnert der Verband Privater Bauherren (VPB). Wer noch so eine Heizung im Keller hat, der sollte sich bald um Angebote und Handwerker kümmern, denn viele Betriebe sind für längere Zeit ausgebucht. Auch alle, deren Heizung 1989 eingebaut wurde, können sich langsam mit dem Gedanken an die größere Investition im kommenden Jahr vertraut machen. Oft lohnt sich aber schon ein früherer Austausch. Wer den Heizungstausch gleich mit einer energetischen Sanierung verbinden möchte, braucht dazu eine unabhängige Energieberatung. Hausbesitzer müssen deshalb besonders darauf achten, wen sie mit der Energieberatung beauftragen. Seit Ende 2017 sind auch solche Energieberater zur staatlich geförderten energetischen Beratung zugelassen, die selbst hinterher die Arbeiten ausführen. Viele nutzen das logischerweise zur Akquise. Bauherren müssen das wissen und sollten entsprechend kritisch fragen, welche Interessen der einzelne Energieberater verfolgt.

Mieter in Sorge wegen Klimawandel

Die Hitzewelle des letzten Sommers führt auch im Nachhinein zu Sorgen. Jeder dritte Mieter fürchtet, dass sich seine Wohnsituation wegen des Klimawandels verschlechtern könnte, so eine Umfrage der BHW Bausparkasse. Zwei Drittel halten ein Umdenken im Wohnungsbau daher für dringend erforderlich. „Die technische Ausstattung in vielen Wohnhäusern ist überholt, es besteht Handlungsbedarf“, sagt Jörg Koschate von der Bausparkasse BHW. Im Fokus stehe jetzt die Modernisierung von Immobilien, um sie sowohl vor Wärme wie auch vor Kälte und Unwetter zu schützen. Dabei warnen Experten vor dem Einsatz von Klimaanlagen, denn diese seien wenig effizient und belasteten langfristig die Klimabilanz und den Geldbeutel. Isolierung und Sonnenschutz seien deutlich wirksamere Maßnahmen gegen Hitze in Wohnräumen. Begrünte Fassaden und vielfältig bepflanzte Gärten können für ein angenehmes Mikroklima sorgen, während Steingärten Wärme speichern und deshalb in Hitzephasen negative Effekte haben.