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Bauen und Wohnen

Sturzgefahr wächst bei Nässe

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Auf feuchten Flächen kann man leicht ins Rutschen kommen. FOTOS: DJD/SUPERGRIP ANTIRUTSCH, FOTOLIA

Von Ulrich Nettelstroth  Ein großer Teil der Unfälle in Deutschland geht nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) auf Stürze zurück. Vor allem in höherem Lebensalter können sie schwere Folgen haben, wie Knochenbrüche und Krankenhauseinweisungen. Bei 34 Prozent der erfassten Sturzunfälle kommt es nach RKI-Angaben zu einer Fraktur, bei 27 Prozent ist ein Aufenthalt in einer Klinik notwendig.Die Deutsche Seniorenliga rät deshalb, Stolperfallen im Haus und seinem Umfeld konsequent zu beseitigen. In der Wohnung betrifft das zum Beispiel hochstehende Teppichkanten und rutschige Läufer, quer durch den Raum verlegte Kabel sowie Taschen, Staubsauger oder Dekorationsartikel auf dem Fußboden.

Vor allem schlecht beleuchtete Treppen und rutschige Fliesen sind ein Risiko

Im Außenbereich kommt es vor allem auf eine gute Beleuchtung an. Unbeleuchtete Treppenstufen und dunkle Hauseingänge sind Gefahrenpunkte. Eine gute Lösung kann ein Zusatzlicht sein, das durch einen Bewegungsmelder immer dann eingeschaltet wird, wenn sich jemand dem Eingangsbereich nähert. Treppen an der Haustür sollten auch dann mit einem Handlauf ausgestattet sein, wenn sie nur aus wenigen Stufen bestehen, empfiehlt die Seniorenliga. Stürze auf Treppen und Stufen führen in der Regel zu deutlich schwerwiegenderen Folgen als ein Stolpern auf ebener Fläche.
      

Gerade im Herbst und Winter ist zudem ein rutschfester Belag wichtig. Terrassen, Treppenstufen und Wege, die mit Keramik- oder Natursteinfliesen belegt sind, können sich jetzt in spiegelglatte Rutschbahnen verwandeln. Nässe, Laubreste und Schmutz bilden dabei häufig eine gefährliche Mischung. Schon ein unbedachter Moment kann schmerzhafte Folgen nach sich ziehen. Vor allem Fehltritte auf Treppen sind gefährlich. Neben aller Vorsicht ist es daher empfehlenswert, mögliche glitschige Flächen rund ums Haus rechtzeitig zu entschärfen. Deshalb sind Laubreste möglichst zu entfernen, bevor sich aus ihnen eine gefährliche Schmierschicht entwickelt.

Eine gute Beleuchtung sowie beispielsweise das konsequente Nutzen des Handlaufs beim Betreten der Treppenstufen können die eigene Sicherheit bereits wesentlich erhöhen. Zusätzlich ist es möglich, die Fliesen mit Antirutschmaterialien zu behandeln. Bei dem Verfahren, auf das auch zahlreiche Profis setzen, sorgt eine chemische Reaktion dafür, dass sich die Oberflächenstruktur des Belags verändert. Die Optik der Bodenplatten wird dabei nicht beeinträchtigt. Nach einer gründlichen Reinigung wird das Konzentrat aufgetragen. Gut eine halbe Stunde sollte es einwirken. Hausbesitzer sollten darauf achten, dass die Temperaturen mindestens acht Grad Celsius betragen, und sich einen regenfreien Tag aussuchen.