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Neues Wohnhaus in Rathenow

Rampf Bau Rathenow: Drei in eins

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Von außen wirkt das Wohnhaus wie drei benachbarte Gebäude. 

Rathenow. Wer zum ersten Mal vor der im Februar fertiggestellten Bebauung in der Jederitzer Straße steht, wundert sich möglicherweise über die gemeinsame Hausnummer 28. Schließlich könnten Passanten angesichts der unterschiedlich gestalteten Dächer und Fassadenelemente auf den ersten Blick annehmen, vor drei benachbarten Häusern zu stehen. Tatsächlich handelt es sich bei dem Neubau allerdings um ein zusammenhängendes Gebäude.

Das kürzlich fertiggestellte Wohnhaus in der Jederitzer Straße in Rathenow birgt nicht nur in optischer Hinsicht so einige Besonderheiten

Die optische Besonderheit des modernen Hauses mit insgesamt zwölf Wohneinheiten, das von der Rampf Bau GmbH errichtet wurde, hat seine Gründe im Denkmalschutz. Das Grundstück zählt zum Bereich der früheren Rathenower Altstadt, für die eine Erhaltungssatzung beschlossen wurde. „Vor ihrem Abriss standen hier wirklich drei verschiedene Häuser“, so Max Rampf von der Rampf Bau GmbH. „Von Seiten des Denkmalschutzes, mit dem wir hier zusammengearbeitet haben, wurde gewünscht, dass wir drei verschiedene Fassaden und Dächer darstellen. Dem sind wir nachgekommen und deshalb gibt es auch die unterschiedliche Farbgebung, zweimal hell, einmal dunkel, so dass optisch wirklich drei Häuser zu sehen sind.“

Fertiggestellt wurde der Neubau, der Zwei- und Dreiraumwohnungen mit einer Wohnfläche von teilweise über 90 Quadratmetern umfasst, Ende Februar. Die Hochbauarbeiten begannen im März vergangenen Jahres – nach durchaus umfangreichen Vorarbeiten.

Da sich auf der Bebauungsfläche im früheren Altstadtbereich noch die Keller der drei ehemals dort stehenden Häuser im Boden befanden, dokumentierten Denkmalpfleger vor Beginn der Arbeiten die Gegebenheiten. Das alte Kellermauerwerk verblieb danach weiter im Erdreich.

"Vor ihrem Abriss standen hier drei verschiedene Häuser."

Max Rampf
Projektleiter, Rampf Bau GmbH

Im Zuge der Baugrunduntersuchungen stellte sich zudem heraus, dass der Boden des Grundstücks über eine unzureichende Tragfähigkeit verfügt. „Wir hatten das Problem, dass das Grundstück hier gleich an der Havel liegt und es dadurch ein relativ schlechter Baugrund ist“, so Max Rampf. „Deshalb mussten wir eine Pfahlgründung vornehmen.“ Hierbei werden Pfähle etwa aus Stahlbeton in den Boden gerammt oder gebohrt, um dem Bauwerk die nötige Stabilität zu geben. Bereits bei der Errichtung von Venedig wurde eine frühe Form dieser Bauweise genutzt: Die 20 000 Bauwerke der Lagunenstadt gründen auf Holzpfählen. Allein die Kirche Santa Maria della Salute an der Einfahrt zum Canal Grande soll auf über einer Million Stämmen von je vier Metern Länge ruhen. Ganz so viele Pfähle waren für den Bau des modernen Wohnhauses in der Jederitzer Straße natürlich nicht notwendig. Dennoch wurden immerhin 56 Stahlbetonpfähle 14 Meter tief in den Boden eingebracht. Auf ihnen steht das Haus heute, das über einen Fahrstuhl verfügt und mit alters- und behindertengerechten Wohnungen aufwartet.

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Der Neubau ruht auf 56 Pfählen aus Stahlbeton. FOTO: JESSICA KLIEM
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Die Wohnungen verfügen über großzügige Balkone. FOTO: BERND GESKE

Eine weitere Besonderheit des heute vollständig vermieteten Neubaus: Die Versorgung mit Wärme und Strom regelt die Rathenower Wärmeversorgung mit einem Blockheizkraftwerk. Die Energiekosten für die Mieter sollen so niedrig gehalten werden. Zudem entspricht das Gebäude dem Standard KfW 40. Der Energiebedarf des Effizienzhauses ist also verhältnismäßig gering. Von Jessica Kliem