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PuR-Gesellschaft: Bühne frei für die Hennigsdorfer Supertalente

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Das „Sommerfest Grenzenlos“ bei der PuR, der Projekt- und Regionalentwicklungsgesellschaft Hennigsdorf, gibt auch den jungen Bewohnern der Stadt ein Bühne. ARCHIV-FOTOS: Robert Roeske

Hennigsdorf. Nein, Corona kann nicht alles abblasen. Zwar fällt auch die für den 12. Juni geplante Jubiläumsausgabe des „Sommerfestes Grenzenlos“ der PuR in Hennigsdorf ins Wasser. Aber der Aufruf zu „Hennigsdorf sucht das Supertalent“ – der Auftritt von Hobbykünstlern hätte Bestandteil des 25. Sommerfestes sein sollen – wird aufrechterhalten. „Ich habe mir gesagt: Okay, Corona steht uns nun ein bisschen im Weg, aber der Flyer behält seine Gültigkeit, selbst wenn der Zeitablauf nun ein anderer ist“, sagt Steffen Leber, Veranstaltungsmanager der gemeinnützigen Projekt- und soziale Regionalentwicklungsgesellschaft mbH (PuR).

Die PuR-Gesellschaft Hennigsdorf sucht begabte und mutige Menschen aus der Region – Die Besten sollten beim Sommerfest auftreten – Corona machte Absage erforderlich – Aufruf bleibt bestehen – Alternativ-Angebote für Auftritte

Die Idee, die hinter der Suche nach dem Supertalent steckt, ist folgende: Die PuR will begabten Menschen aus der Region die Chance geben, auf einer lokalen Bühne aufzutreten. „Ich weiß, dass es ganz veranlagte Oberhaveler gibt. Ich habe zum Beispiel einen jungen Mann aus Kremmen jonglieren sehen – der war richtig gut“, so Steffen Leber. „Ich bin mir sicher, dass wir hier viel Potenzial haben.“ Und zugleich würde der Veranstalter auf die Verpflichtung von teuren Künstlern verzichten. Für die PuR, die ihre Veranstaltungen immer mit Förder- und/oder Spendengeldern finanziert, ein nicht unerheblicher Aspekt.

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Sommerfest 2018: Denksportaufgaben waren von den Gästen zu lösen.
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Musikalische Auftritte (wie hier 2018) gehören zum Standardprogramm.
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Organisator Steffen Leber mit internationalen Gästen.

Also wurde im Januar der Aufruf gestartet. Die ersten Interessierten hätten sich sehr schnell beworben. Dann kam Corona um die Ecke. Aber die Aktion lief und läuft weiter. Derzeit sind es sechs Kandidaten, die tanzen oder Musik machen. Sportler fehlen noch. „Es sind Kinder dabei, Vertreter aus Kirchenkreisen oder ein Rockmusiker, der auch auf Youtube unterwegs ist“, sagt Steffen Leber. Die Bewerber kommen nicht nur aus der Havelstadt, sondern auch aus der Region. Das ist auch das Angebot an alle Künstler aus den Nachbargemeinden: Wer als Nicht-Hennigsdorfer eine tolle Idee hat, die er einem größeren Publikum zeigen möchte, könne sich gern bewerben, die Aktion werde verlängert. „Vielleicht schaffen wir mit dem Format ein Ansteckungspotenzial in den anderen Kommunen – mich würde das freuen“, so der Organisator.

Das Vor-Casting – wie es bei großen Wettbewerben gemacht wird – entfiel (bislang). Mit dieser Vorauswahl wollte und will sich eine Jury aus Fachleuten auf eine bestimmte Zahl von Künstlern festlegen, die auftreten dürfen. Andererseits sollen die Bewerber vor möglicher Kritik in der Öffentlichkeit geschützt werden. „Aber die bisherigen Kandidaten – so schätze ich es ein – haben alle was auf dem Kasten“, beschreibt Steffen Leber seinen Eindruck. „Ihre Leistungen sollte man fördern.“ Eine Altersbegrenzung für die Bewerber gibt es nicht. Inhaltliche Vorgaben auch nicht.

Jetzt stellt sich die große Frage, wann die Supertalente auf die Bühne dürfen, wenn es schon beim Sommerfest nicht geht. Steffen Leber: „Den Sommer haben wir abgehakt. Ich schiele schon ein bisschen in den Dezember. Da veranstalten wir immer ein Lichterfest in Stolpe Süd für Kinder, die aus finanziell schwachen Familien kommen und die ein schönes Familienfest erleben können. Der Weihnachtsmann kündigt sich da immer an. Bei dieser Gelegenheit gibt es auch immer einen musikalischen Programmpunkt. Die Künstler oder Talente, die wir jetzt suchen, könnten sich da präsentieren“, so der Mann von der PuR. Andererseits würde der Kulturabteilung der Stadt der eine oder andere Interpret empfohlen werden, damit er bei Veranstaltungen der Stadt auftreten kann. Gefragt werden könnten auch Kommunen in der Nachbarschaft – wenn die Talente es wollen. „Ziel ist es, die Künstler auftreten zu lassen und einer größeren Breite bekannt zu machen.“

Jetzt habe die Gesundheit und das Überstehen der Corona- Krise Priorität. Wenn es weitere Bewerbungen gebe, „schaue ich mir die gern an“, so Steffen Leber. „Aber erstmal ist jetzt Geduld gefragt.“ Von Stefan Blumberg