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Velten aktuell

Die Ofenfabrik will mehr sein als Museum

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Museumsleiterin Nicole Seydewitz und Stiftungsvorsitzender Udo Arndt in ihrem sanierungsbedürftigen Refugium. FOTOS: JO, MUSEUM

Von Jürgen Ohlwein Die junge Stiftung Museumsstandort Velten, die im November 2018 gegründet wurde, hat ehrgeizige Pläne für die alte Ofenfabrik und sucht Unterstützer. Ende 2018 konnte die Stiftung bereits dank einer Zuwendung des Landes Brandenburg in Höhe von 1,4 Millionen Euro die Immobilie der Kachelofenfabrik A. Schmidt, Lehmann & Co. erwerben. Damit ist die Zukunft des geschichtsträchtigen Standortes als Museum gesichert. Dabei soll es aber nicht bleiben.Kunsthandwerk und Gläserne ManufakturDer Plan ist, das Areal zu einem einmaligen musealen Ausstellungs- und Erlebnisstandort zu entwickeln. „Unser Konzept rund um das Thema Feuer sieht die Ansiedlung von Kunsthandwerkern im Erdgeschoss der Ofenfabrik vor. Die Produktionsetage soll auch wieder reaktiviert werden“, wie Nicole Seydewitz, Museumsleiterin und 2. Stiftungsvorsitzende, erklärt. In einer Gläsernen Manufaktur wolle man gemeinsam mit einer Behindertenwerkstatt keramische Produkte produzieren. Die Entwicklung dieser Produkte soll eine Kunsthochschule übernehmen.

Die Stiftung Museumsstandort Velten treibt die Sanierung des Areals voran und hat ehrgeizige Pläne – Paten gesucht

Nach dem Kauf der Immobilie steht jetzt die Sanierung der Gebäude und des Geländes auf dem Programm. Das Areal beläuft sich auf 9000 Quadratmeter. Das dafür kalkulierte Investitionsvolumen beträgt 4,5 Millionen Euro. Davon werden 1,5 Millionen Euro für die Sanierung des Hauptgebäudes mit einer denkmalgerechten Hochdrucknebelanlage für den Brandschutz benötigt. Die Aufgaben für dieses Jahr sind klar definiert. Unter anderem soll das Brandschutzkonzept realisiert werden.

Ziegel- und Fenster-Paten gesucht

Für die Stiftung gilt es außerdem, weiter Unterstützer, Förderer und Mäzene zu begeistern und die Akquise von Fördermitteln voranzutreiben. Helfen kann man mit Ziegel- und Fenster-Patenschaften. So gelang es dem Förderverein, aus dem die Stiftung hervorging, bereits 490 Ziegelpaten zu gewinnen. „Für Fensterpaten suchen wir Unternehmen, die sich mit ihrem Beitrag an der Sanierung beteiligen. Eine Fensterpatenschaft beginnt bei 1200 Euro. Der Name des Spenders wird auf das Glas gebracht“, erzählt Nicole Seydewitz.

Von den insgesamt 103 Fenstern an dem 40 Meter langen und viergeschossigen altehrwürdigen Fabrikgebäude sind bereits 54 Stück, die sich an der Front- und Nordfassade befinden, saniert worden.

Ziel: Leitausstellung nach Velten holen

Bis 2021, wenn das Kulturland Brandenburg das Themenjahr „Industriekultur“ eröffnet, soll die wiederbelebte Ofenfabrik mit dabei sein. „Unser Ziel ist es, die landesweite Leitausstellung auszurichten“, erklärt Nicole Seydewitz.