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Neues Wohngebäude in Premnitz

PWG: Neubau gegen Leerstand in Premnitz

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Insgesamt zwölf Stadtvillen hat die PWG am Mühlenweg errichten lassen. 

Premnitz. Zwölf Stück sind es mittlerweile: Die Stadtvillen der Premnitzer Wohnungsbaugesellschaft (PWG) am Mühlenweg bestechen durch schlichte graue und freundlich gelbe Fassaden und beherbergen insgesamt 48 Wohneinheiten. Fertiggestellt wurden sie zwischen 2017 und März 2020. Die Errichtung der Wohnhäuser erfolgte dabei sukzessive im Rahmen mehrerer Bauabschnitte. Der letzte geplante Abschnitt wurde soeben abgeschlossen. Zudem hatte die kommunale Wohnungsbaugesellschaft bereits 2016 ein zweigeschossiges Gebäude auf dem Wohngebiet rund 600 Meter vom Premnitzer Bahnhof in Betrieb genommen. Der erste Neubau der Nachwendezeit der PWG am Mühlenweg beherbergt heute eine Wohngruppe für demenzkranke Menschen sowie vier Wohnungen. Ursprünglich standen auf den Grundstücken jedoch mehrere Wohnblocks aus den 1960er Jahren mit jeweils über 30 Wohneinheiten – teils aber unbewohnt. Sie wurden abgerissen, um Platz für Neues zu schaffen – und den Leerstand in der Stadt zu vermindern.

Statt großer Wohnblöcke stehen heute moderne Stadtvillen am Mühlenweg

„Man muss den eigenen Wohnungsbestand natürlich dem Bedarf anpassen“, erklärt Dietmar Kästner, Geschäftsführer der Premnitzer Wohnungsbaugesellschaft, die Abrisse. Zwar sei es schmerzhaft, sanierte Häuser abreißen zu müssen. Auf der anderen Seite verursachten unbewohnte Wohnungen hohe Leerstandskosten. Und auch für die verbleibenden Mieter seien nur spärlich bewohnte Häuser alles andere als angenehm. Vandalismus oder unerlaubte Nutzung würden hier ebenso zum Problem wie die Sicherheit. „Eine Leerstandswohnung macht mehr Arbeit als eine bewohnte Wohnung“, so Kästner. „Man bemerkt zum Beispiel einen Wasserrohrbruch in einer leeren Wohnung erst, wenn das Wasser durch die Decke läuft und nicht schon vorher. Und wenn Unbefugte sich im Haus aufhalten, merkt das ein Mieter natürlich sofort. Bei Leerstand ist das anders.“

Zudem würde ein Leerstand von mehr als 50 Prozent Probleme mit dem Versicherungsschutz nach sich ziehen. Da Premnitz in den vergangenen Jahren Einwohner verloren hat und die großen Blöcke nicht mehr vollständig vermietbar sind, werden Anpassungen notwendig. Mit den neuen Stadtvillen ist dies nun geschehen. Sie bieten Raum für kleinere Haushalte und sind zudem teilweise barrierefrei, also auch gut als Wohnraum für ältere Bürger geeignet.

„Wir versuchen natürlich, durch ein entsprechendes Angebot die Mieter zu halten“, sagt Kästner. Hier gehe es darum, Wohnungen in schöner Lage und mit guter Ausstattung bereitzustellen. Besonders beliebt seien beispielsweise auch PWG-Wohnungen am Dachsberg oder direkt an der Havel gelegene Liegenschaften. „Wenn man in der vierten Etage über die Havel gucken kann, ist das schön. Die Häuser wird man natürlich nicht abreißen“, so der Geschäftsführer der PWG.

Zudem schließt Kästner auch nicht aus, dass Premnitz in der Zukunft von Zuzügen zum Beispiel aus dem Berliner Speckgürtel profitieren und wieder Einwohner hinzugewinnen könnte. Von Jessica Kliem