Das Vereinshaus des SV Stahl Hennigsdorf ist kernsaniert worden und gilt jetzt als ein Ort des Wohlfühlens
Ein Kraftakt, den die Macher des 1300 Mitglieder starken Sportvereins hinter sich haben. Ein jahrelanger Kampf, der schon vor dem Beginn der Planungen (2016) begonnen hatte. 360 000 Euro waren für die Sanierung veranschlagt worden. „Angekommen sind wir bei 450 000 Euro“, erinnert sich Bernd Götze. „Die Baukostenentwicklung in dem Zeitraum überrollte uns.“ Der lange Weg durch Ausschüsse und Instanzen sei mit Hürden gespickt gewesen. Herausgekommen ist ein machbares Finanzierungskonstrukt. Über das kommunale Infrastrukturprogramm des Landes Brandenburg (KIP) wurden 75 Prozent der Kosten abgefangen. Es gab zudem einen nicht rückzahlungspflichtigen Zuschuss und einen rückzahlungspflichtigen Zuschuss der Stadt. Und der Verein butterte auch rein, nicht zuletzt eine Menge Eigenleistungen. „Wir wurden in die Verantwortung genommen“, so der Vereinsvorsitzende. „Und die Stadt erwies sich als richtig starker Partner.“
Das Haus Ecke Heinestraße 2/ Fontanestraße wurde 1978 aus Resten für den Plattenbau hergerichtet – als Jugendklub. In den 1990er-Jahren zog die Stadtbibliothek ein, ab dem Jahr 2000 pachtete es der SV Stahl und nutzte es als Trainingsstätte der Boxer und als Geschäftsstelle. Seitdem ist das Haus der zentrale Anlaufpunkt für die Mitglieder des SV Stahl. Hier treffen sich der Vorstand und die Abteilungsleiter zu regelmäßigen Sitzungen. Für die Mitglieder und Interessenten finden in der Geschäftsstelle immer dienstags sowie auf Anfrage Sprechstunden statt. Die Abteilungen Boxen, Kickboxen, Darts sowie Boxen im Alter haben im Vereinshaus ihre Trainingsstätten. Die Boxer und Kickboxer, deren Ring seit Jahren im Vereinshaus aufgebaut ist, haben jetzt zwei getrennte Umkleidekabinen mit eigenem Sanitärbereich. Im Anbau befindet sich nunmehr der Eingang in das Gebäude sowie ein Behinderten- WC und eine weitere Toilette. Die drei Räume nutzen die Kampfsportler weiterhin – zwei Krafträume und der Raum mit dem Boxring, in dem sich jetzt ein neuer Belag befindet. Die Gymnastikgruppe der Boxer nutzt diese Fläche ebenfalls für ihren Sport. Ausschließlich den Vereinsmitgliedern steht der neue große Mehrzweckraum mit angeschlossener Küche zur Nutzung zur Verfügung.
Janine Brenninger und Roman Boxberger, die in der Geschäftsstelle tätig sind, arbeiteten in den vergangenen Monaten in der Regel im Homeoffice. Ein normales Arbeiten wäre während der Kernsanierung nicht möglich gewesen. Nach der zweitägigen Bauendreinigung durch das Azubiprojekt der Firma Gegenbauer und dem Einräumen des Hauses im Sommer „begann nach den Sommerferien wieder der Regelbetrieb im Vereinshaus“, so Janine Brenninger, die sich nun auf die Arbeit im Winter ohne Heizungslüfter freut.
Ein weiteres Thema sind die Außenanlagen mit Zaun, Sportplatz, Parkplätzen, Zuwegung und Gerätehaus. Die Planung liegt vor. Das alles würde etwa 130 000 Euro kosten, so die Schätzungen.
