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In guten Händen

Mobilität ermöglicht Teilhabe

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Auch Fußgängerüberwege sollten nach Willen der Dekra für Senioren sicherer gemacht werden. Foto: M. Assanimoghaddam/dpa

Ob per Auto, Fahrrad oder zu Fuß: Senioren werden immer mobiler und nehmen teils bis ins hohe Alter aktiv am Straßenverkehr teil. Damit verbunden ist ein höheres Unfallrisiko als bei jüngeren Menschen. Es sei wichtig, „dieses Risiko zu minimieren und die Mobilität älterer Menschen zu erhalten“, fordert Jann Fehlauer, Geschäftsführer der Prüfgesellschaft Dekra. Das gelte erst recht, weil der Anteil der Altersgruppe 65plus an der Gesamtbevölkerung weiter zunehmen werde.30 Prozent aller Verkehrstoten in der EU zählten zuletzt zur Altersgruppe 65plus. Unter Fußgängern und Radfahrern machten Senioren sogar etwa die Hälfte aller Getöteten im Straßenverkehr aus. Bereits diese wenigen Fakten verdeutlichen das lebensgefährliche Dilemma: Mobilität gewährt betagteren Menschen mehr Teilhabe. Im Verkehr gehören sie aber auch zu den am meisten Gefährdeten. Während die Zahl der im Verkehr getöteten jungen Menschen abnimmt, nimmt die der Senioren immer mehr zu.

Senioren sind im Verkehr besonders gefährdet – Risiken sollen minimiert werden

Zur Steigerung der Verkehrssicherheit von Senioren befürworten Experten Einsatz und Weiterentwicklung von Fahrerassistenzsystemen. Es geht um Systeme, die Defizite ausgleichen und beitragen, dass ältere Fahrer etwa aufgrund von Fehlverhalten am Steuer seltener in Unfälle verwickelt sind. Wie eine von der Dekra initiierte Befragung zeigt, steht die Altersgruppe 65plus elektronischen Helfern aufgeschlossen gegenüber.

Da solche technischen Entwicklungen wie auch infrastrukturelle Maßnahmen – etwa straßenbauliche Veränderungen – von der Planung bis zur Umsetzung oft längere Zeiträume in Anspruch nehmen, muss der Fokus zunächst aber vor allem auf dem Faktor Mensch liegen, um schnell positive Resultate zu erzielen. Die Dekra fordert in diesem Zusammenhang, ältere Menschen müssten für eine sichere Teilnahme am Verkehr intensiv in Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit und Einschränkungen aufgeklärt werden. Relevante Akteure im Gesundheitssystem müssten sensibilisiert und qualifiziert werden, ältere Menschen über ihre Fahrsicherheit zu beraten. Sicherheitsrelevante Funktionen im Auto sollten laut Dekra für möglichst intuitive Bedienung weitgehend vereinheitlicht werden. Zur Sicherung von Querungsstellen sind gerade für ältere Fußgänger Ampeln, Fußgängerüberwege, Mittelinseln oder vorgezogene Fahrbahnränder unverzichtbar. Angesichts der häufigeren Nutzung von Fahrrädern durch Ältere müsste der verkehrssichere Ausbau des Radwegenetzes hohe Priorität genießen. Um Falschfahrten auf Autobahnen möglichst zu verhindern, sind demnach Maßnahmen erforderlich, sich richtig und frühzeitig orientieren zu können. Speziell in ländlichen Regionen müssten Modelle entwickelt werden, die die Mobilität älterer Menschen erhalten, ohne auf eigene Pkw angewiesen zu sein. gd