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Gemeinsam durch die Krise

Mit kreativen Ideen der Pandemie trotzen

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Jetzt öffnen die Einkaufszentren und Geschäfte nach und nach wieder. In den vergangenen Wochen haben sich Händler einiges einfallen lassen, um Kunden zu erreichen. FOTO: ADOBE STOCK/ ROMAN MILERT

Künstler vor Regalen und Graffiti-Workshops

Die Ideen für kreative Dienstleistungen während der Corona-Pandemie werden immer umfangreicher: Blumenläden, die farbenfrohe Frühlingsgrüße bis an die Haustür liefern oder aber zur Abholung vorbereiten. Cafés und Restaurants, die leckere Gerichte für den Verkauf außer Haus anbieten oder sogar liefern. Fitnesscoachs, die das Training zu Hause – beispielsweise durch Anleitungen per Video – unterstützen. Modeboutiquen, die zum Shoppen auf der eigenen Website einladen. Buchhändler, die ihre Kunden telefonisch beraten und dann mit dem Fahrrad beliefern, weil ihr Geschäft vorübergehend geschlossen wurde.

Das haben sich regionale Dienstleister, Geschäftsleute und Künstler alles einfallen lassen

Auch wenn inzwischen Lockerungen für Ladenöffnungen in Kraft getreten sind, gibt es weiter eine große Hilfsbereitschaft, damit der Lieblingsladen um die Ecke unbeschadet durch die Krise kommt und nicht schließen muss. So boten und bieten Dienstleister wie Friseure, Kosmetiksalons oder Massagepraxen Gutscheine an, die dann eingelöst werden können, wenn sich die Ladentüren wieder öffnen – oder man selbst bereit ist, sich wieder in vertraute Hände zu begeben.

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Der Warenkorb wird direkt an die Haustür geliefert, Gutscheine und Kulturerlebnisse gibt es im Netz. FOTO: ADOBE STOCK/VCHALUP 

Die Kunst- und Kultureinrichtungen stehen den Geschäftsleuten in nichts nach und warten ebenfalls mit jeder Menge Einfällen auf, um in Zeiten von Corona ihr Publikum und ihre Gäste zu unterhalten, zu begeistern und zu überraschen. Da gibt es Museen, die ihre Besucher digital durch Ausstellungen führen und zudem extra Clips drehen, in denen Künstler und Kunstexperten Werke erklären. Kleine Galerien trotzen der gähnenden Leere, indem sie über soziale Medien ihre Unterstützer auf dem Laufenden halten. Sänger streamen Live-Konzerte aus dem heimischen Wohnzimmer, Comedians können auch das Komische an der aktuellen Situation herauskitzeln, und Schauspieler geben auf einmal Tutorials in Sachen Gelassenheit.

Von diesen kreativen Dienstleistungen und Ideen können auch all jene profitieren, die von zu Hause aus arbeiten, in systemrelevanten Berufen die Stellung halten, Kranke und Kinder betreuen oder die Supermarktkasse bedienen. Einfach einmal ausprobieren und so den lokalen Geschäftsleuten, Dienstleistern und Künstlern helfen: So kommen hoffentlich alle möglichst unbeschadet durch die Krise. Von Ute Sommer und Claudia Braun

Laden wurde zur Bühne

Künstler vor Regalen und Graffiti-Workshops

Viele Geschäfte in Brandenburg an der Havel mussten nun zwar lange geschlossen bleiben. Kompletten Stillstand hinter und vor den Ladentüren bedeutete dies aber nicht. Mode- und Schuhgeschäfte in der Stadt dekorierten beispielsweise nach wie vor ihre Schaufenster regelmäßig um, präsentieren im Abstand weniger Tage neue Outfitkombinationen, die telefonisch oder per E-Mail bestellt werden können. Für ein optimales Schaufenster-Shopping werden neben den ausgestellten Stücken teilweise Nummern platziert, was beim Fehlen eines Online-Shops die Bestellung des gewünschten Stücks erleichtern dürfte.

Viele Händler in der Havelstadt sind zudem in den sozialen Medien aktiv, um ihr Angebot auch ohne Webshop optisch ansprechend zu zeigen. Auf Instagram bieten manche Läden komplett zusammengestellte Sortimente, wie etwa bunte Blumenkisten mit passender Deko, zur Bestellung inklusive Lieferung an.

Einige Schaufenster füllen sich mit künstlerischem Leben. So manch ein Ladenbesitzer funktionierte sein Ladenlokal gleich ganz zur virtuellen Bühne um. Wo sonst Skateboards oder T-Shirts verkauft wurden, entstand nun ein Raum für Künstler, die ihre Arbeiten via Livestream-Sessions in sozialen Medien präsentieren können. Da wurden in leeren Verkaufsflächen Graffiti-Workshops für die Daheimgeblieben gegeben, und auch das eine oder andere Live-Konzert regionaler Musiker fand bereits via Facebook und Co. aus einem Ladenlokal den Weg in die Brandenburger Wohnzimmer. Zwar mochte ein allein vor Regalen auftretender Sänger immer noch ungewohnt anmuten. Die Zuschauerzahlen sprechen aber durchaus für eine gute Annahme des Angebots. jk