Nein, er ist nicht zufrieden. „Das wäre ich erst, wenn wir in der Region genügend Ausbildungsbetriebe, genügend und gut qualifizierte Ausbilder sowie genügend Firmen hätten, die ihre Ausbilder als Ausbilder wirken lassen könnten und nicht in die Produktion schicken müssten“, sagt Olaf Bechert. Der Geschäftsführer der Regionalen Entwicklungsgesellschaft Oberhavel-Nord fügt dieser Reihe noch hinzu: „Zufrieden wäre ich erst, wenn viele junge, motivierte Menschen aus der Region bereit sind, hier ihre Ausbildung zu machen.“

Olaf Bechert sagt das unmittelbar vor der 19. Lehrstellenbörse am Donnerstag, 15. September 2022, 10 bis 14 Uhr, in Zehdenick. Damit begründet er, weshalb im Nordkreis – speziell bei der Regio Nord – niemand müde werde, die Werbetrommel für die Ausbildung in der Region zu rühren. Die Messe solle ein Teil aller Aktivitäten sein, die dazu führen könne, die Situation zu verbessern und die wieder zu einer gewissen Zufriedenheit beitrage. Das Thema Ausbildung sei wichtig. Die Regio Nord betreibe einen hohen Aufwand, um unterstützen zu können. Um den Schülern vor Augen zu führen, welche Möglichkeiten sie haben. Um sie zu animieren, zur Messe zu gehen, damit sie sich dort informieren. Und um den Unternehmen eine Plattform zu geben
„Wir organisieren die Messe nicht aus purem Aktionismus und weil wir sie jedes Jahr auf die Beine stellen, sondern weil wir einen Zweck verfolgen“, so Bechert. Gab es vor Jahren in der Region zu wenige Ausbildungsplätze, geht es jetzt darum, möglichst viele Ausbildungsstellen in der Region zu besetzen. Es gebe ein ganz breites Spektrum von interessanten Berufen. Über die könne man sich vor Ort informieren. „Ich vergleiche das Messeangebot mit einem Heimatkundeunterricht, den jeder nutzen sollte. Erst wenn unsere Förderung etwas bewirkt, sind wir zufrieden!“


Dass die Ausbildungsmesse nicht nur ein Weg zum künftigen Beruf sein kann, sondern vielfach geworden ist, weiß der Geschäftsführer aus Erfahrung. „Die Rückmeldungen der Unternehmensvertreter belegen das. Es wurde oft von gut vorbereiteten Schülern erzählt, auch von zielführenden Gesprächen. Und auch von Ausbildungsstellen, die auf der Messe vermittelt wurden. Es lohnt sich also in jedem Fall, daran teilzunehmen.“
Das Organisationsteam der Regio Nord hat wegen der Pandemie die Erfahrung einer Digitalmesse gemacht, war im vergangenen Jahr aber schon wieder in Präsenz dabei. „Die Präsenzmesse ist klar vorzuziehen. Der Eindruck ist ein ganz anderer, wenn man sich in die Augen schauen kann, sich riecht, die Stimme hört, die Körpersprache mitbekommt. Das kann niemand ersetzen“, sagt Olaf Bechert. Er selbst habe in der Region gelernt und durfte immer hier arbeiten. „Mit der Messe wollen wir zeigen, dass das auch für viele andere möglich ist. Man muss für die Ausbildung nicht woanders hingehen.“ Stefan Blumberg

Das erste Vorstellungsgespräch
Insgesamt 55 Firmen und Ausbildungseinrichtungen, Verwaltungen, Unternehmen und Organisationen aus verschiedenen Branchen schicken am Donnerstag, dem 15. September, ihre Profis und manche sogar ihre Chefs in die Sporthalle des Georg-Mendheim-Oberstufenzentrums Zehdenick, um die künftigen Fachkräfte zu umwerben. In der Zeit von 10 bis 14 Uhr geben sie Auskünfte über die Arbeitswelt, die gar nicht so weit von zu Hause weg auf die jungen Leute wartet. Mehr als 70 Ausbildungsberufe und darüber hinaus auch duale Studiengänge werden präsentiert.
Die Regio Nord leistet in Sachen Berufsorientierung mit der Lehrstellenbörse einen wichtigen Beitrag. Schüler aus Zehdenick, Gransee, Fürstenberg/Havel und Löwenberger Land bekommen die Chance für das vielleicht erste Vorstellungsgespräch. Damit sie einen guten Eindruck hinterlassen, werden sie von den Pädagogen auf die Bewerbungs- und Informationsgespräche während der Messe vorbereitet. Die Lehrstellenbörse unter dem Motto „Zukunft REGiOnal“ ist eine öffentliche Veranstaltung für den Mittelbereich Gransee-Zehdenick-Fürstenberg/Havel. Eltern und andere Angehörige sowie Jugendliche, die eine neue Perspektive suchen, sind herzlich willkommen, sich über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in der Region zu informieren. mb