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Neues Bauprojekt der KWR

Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Rathenow: Neues Leben für alte Platte

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Die Fassadenelemente ähneln denen des KWR-Neubaus in der Forststraße. Fotos: Jessica Kliem

Rathenow. Helle Räume, moderner Vinylboden in Holzoptik und Bäder mit bodengleichen Duschen – die insgesamt 60 Wohnungen im Block der Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Rathenow (KWR) in der Berliner Straße 61 bis 66 wirken wie neu. Und beinahe sind sie das auch. Denn von dem einstigen Plattenbau, der hier 1989 gegenüber dem Rathenower Rathaus errichtet wurde, ist nach den umfangreichen Sanierungsarbeiten der KWR nicht viel mehr übrig geblieben als die äußere Hülle.

Der KWR-Bau in der Berliner Straße 61 bis 66 in Rathenow wurde kernsaniert – Nun sind die ersten Mieter eingezogen

„Wir haben großen Wert darauf gelegt, trotz der Eigenheiten von Plattenbauten moderne Grundrisse mit barrierefreier Erschließung und großzügigen Balkonen zu schaffen“, berichtet dann auch Susanne Müller, Geschäftsführerin des für die Planung verantwortlichen Architekturbüros muellerkrieg aus Brandenburg an der Havel. „Die Architektur passt sich den bereits von uns geplanten Gebäuden in der unmittelbaren Umgebung an, und die Stilmittel wie dunkle Klinker und weiße Fassaden konnten erneut aufgegriffen werden.“ Die besondere planerische Herausforderung sei dabei die typische Bauweise der in den 80er Jahren entstandenen Bauten aus der sogenannten Wohnungsbauserie 70 gewesen – ein in der DDR entwickelter Bautyp: „Niedrige Raumhöhen und das bestehende statische System stellen hohe Ansprüche an den Entwurf und die Möglichkeiten der Umplanung“, so die Architektin. Der Fachbegriff für die Arbeiten, die die KWR hier seit Ende 2018 durchführen ließ, lautet dann auch: Entkernung. Nichttragende Wände wurden dabei ebenso demontiert wie sämtliche Fenster, Türen, Bodenbeläge, Rohre und Elektroleitungen. Die Kosten des Sanierungsprojekts: über acht Millionen Euro. Dies sei allerdings günstiger gewesen als ein kompletter Neubau, sagt Danny Harwardt, Geschäftsführer der KWR. Wenn auch beinahe ebenso aufwendig.

Entstanden ist ein moderner Bau mitten im Zentrum mit barrierearmen Zwei-, Zweieinhalb-, und Dreiraumwohnungen – allesamt per Fahrstuhl zu erreichen. Die 45 bis 65 Quadratmeter großen Wohnungen verfügen zudem ausnahmslos über Balkone und sind mit Zu- und Ablufteinrichtungen ausgestattet. „In den Küchen und Bädern wird die feuchte, verbrauchte Luft abgesaugt, und in den Wohnräumen strömt Frischluft von außen nach“, erklärt Harwardt. „Das hat auch den Vorteil, dass wir keine Probleme mit Schimmel bekommen werden.“

Zwei Drittel der Wohnungen in dem kernsanierten KWR-Wohnblock in der Berliner Straße werden an Mieter mit Wohnberechtigungsschein (WBS) vergeben. Die Hälfte der Wohnungen seien bereits vermietet, so Harwardt. Die ersten Mieter sind Anfang September eingezogen.

Mit der Komplettsanierung des Wohnblocks in der Berliner Straße 61 bis 66 sind nun die Bauarbeiten der KWR im Karree Berliner Straße – Goethestraße – Forststraße nahe des Märkischen Platzes zum Abschluss gekommen. Von Jessica Kliem