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Sicher durch die kalte Jahreszeit

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Niemand weiß, ob wir in diesem Winter so viel Schnee bekommen. Dennoch sollte jeder Kraftfahrer sein Auto gut auf die kalte Jahreszeit vorbereiten. FOTOS: DPA (2)

Guter Grip fürs ganze Jahr

Mit dem beginnenden Winter wachsen die Herausforderungen für die Autofahrer, aber auch für ihre Fahrzeuge. Matsch, Kälte, Eis und Schnee verlangen eine angepasste Fahrweise und vor allem gut vorbereitete Autos. Die Küs, Kraftfahrzeug- Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger, hat einige Ratschläge parat, wie dies mit kleinem Aufwand geschehen kann.So muss etwa die Kühlflüssigkeit vor Durchfrieren mittels eines Zusatzes von Frostschutz geschützt sein. Es sollte vor dem Winter kontrolliert werden, bis zu wie viel Minusgraden sie das System schützt. Das kann bei einem der vielen angebotenen Winterchecks in der Werkstatt geschehen, man kann es aber auch selbst machen. Geöffnet werden darf der Deckel des Kühlsystems nur bei kaltem Motor, sonst besteht durch die heiße Flüssigkeit Verbrennungsgefahr. Im Baumarkt ist ein Messgerät für wenig Geld zu haben. Stellt man fest, dass zu wenig Frostschutz eingefüllt ist, muss man anhand der auf dem Kanister vorhandenen Umrechnungstabelle nachfüllen.Ähnliche Vorbereitungen sind bei der Scheibenwaschanlage zu treffen. Hier sollte der entsprechende Frostschutz gemäß der Tabelle auf dem Gebinde gemischt und eingefüllt werden, -20 Grad Celsius reichen normalerweise in unseren Breiten aus. Danach muss die Waschanlage für die Front- und Heckscheibe sowie für die Scheinwerfer mehrfach betätigt werden, um die Schläuche zu den Düsen mit dem frostgeschützten Reiniger zu füllen. Für eingefrorenes Scheibenwaschwasser will die Polizei bei einer Kontrolle 20 Euro Bußgeld.Die Autoscheiben sollten vor dem Winter auch innen gereinigt werden. Dies geht hervorragend mit Fensterreiniger, der mit Küchenrolle abgewischt wird. Danach wird die Scheibe mit einem Mikrofasertuch behandelt und ist so frei von Schlieren. Perfekt arbeitende Scheibenwischer sind eine wichtige Voraussetzung für die Verkehrssicherheit. Vor dem Winter sollten die Wischerblätter auf Schäden und Risse kontrolliert werden. Mit einem Tuch und etwas Scheibenreiniger kann man sie entlang der Gummilippen reinigen. Bei anhaltender Schlierenbildung auf der Scheibe sollten die Wischerblätter ausgetauscht werden.Die Gummidichtungen an den Türen, dem Kofferraum und dem Motorraum sind im Winter durch die Kälte besonders beansprucht und können festfrieren. Sie sollten gereinigt und eingerieben werden. Dies geht mit Vaseline oder einem speziellen Gummireiniger aus dem Baumarkt.Die Türschlösser kann man mit einem Graphitspray oder speziellem Öl behandeln. Normales Öl verharzt und beeinträchtigt die Funktion des Schließsystems. Bei Besuch der Waschanlage hilft ein über das Schloss geklebtes Stück Klebeband, das Eindringen von Wasser und dessen Gefrieren zu verhindern.

Mit wenig Aufwand lassen sich unangenehme Überraschungen am Auto verhindern

In der Statistik der Pannendienste steht die defekte oder schlappe Batterie nach wie vor an erster Stelle. Mit einem einfachen Messgerät kann man die Spannung vor dem Winter messen, sie sollte nicht unter zwölf Volt liegen. Die vielen elektrisch betriebenen Helfer verlangen auch modernen Akkus einiges ab. Da muss die Batterie fit sein, um den Start des Fahrzeuges problemlos leisten können.

Sehen und gesehen werden – das gilt für die Fahrzeugbeleuchtung. Wer nicht beim unentgeltlichen Lichttest war, kann eine kurze Selbstkontrolle vornehmen. Der Nachbar ist bestimmt behilflich, wenn es darum geht, die Funktion der verschiedenen Leuchten und der Blinkanlage zu kontrollieren. Defekte Leuchtmittel können bei älteren Fahrzeugen ausgetauscht werden, bei neueren Modellen muss das meist die Werkstatt machen. Dabei sollte auch eine Einstellung der Scheinwerferanlage erfolgen. Eine regelmäßige Reinigung der Scheinwerferanlage bringt die volle Lichtausbeute auf die Straße. Aber Vorsicht: Die Kunststoffabdeckscheiben sind relativ empfindlich. Ein trockenes Abreiben zum Beispiel führt häufig zu Kratzern und Riefen, die sich negativ auf die Abstrahlwirkung auswirken können.

Für die Fahrt mitgeführt werden sollten im Winter ein paar nützliche Kleinigkeiten. Dazu gehören eine Wolldecke, ein Eiskratzer mit Bürste aus Plastik (nicht aus Metall!), Türschlossenteiser (natürlich in der Manteltasche), Handschuhe und eine spezielle Plane zum Abdecken der Windschutzscheibe. go

Guter Grip fürs ganze Jahr

Winterreifen müssen nicht unbedingt aufgezogen werden

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Der Allwetter- oder Ganzjahresreifen sorgt in jeder Jahreszeit für guten Grip. FOTO:TÜV SÜD

Feuchtes Laub auf der Fahrbahn und Temperaturen um den Gefrierpunkt: Spätestens jetzt ist Zeit für den Reifenwechsel. Wer neue Reifen für die kalte Jahreszeit braucht, sollte je nach Fahrprofil darüber nachdenken, ob nicht auch ein Ganzjahresreifen in Frage kommt. Sie sind inzwischen dank moderner Reifentechnologie für viele eine echte Alternative zu Doppelausstattung und Reifenwechsel zweimal im Jahr.

Inzwischen haben alle Premium-Reifenhersteller ein Ganzjahresmodell im Angebot. Sie sind besonders für Fahrzeugbesitzer geeignet, die mit einer geringeren Kilometerleistung unter gemäßigten Witterungsbedingungen im stadtnahen Bereich unterwegs sind. Die Hersteller haben viel Entwicklungsarbeit in Ganzjahresreifen gesteckt, erklärt Thomas Salzinger vom Tüv Süd. Im Ergebnis stellen sie unter bestimmten Bedingungen eine Alternative zum Umrüsten dar. „Der reine Winterreifen bleibt jedoch beste Wahl für alle, die in der kalten Jahreszeit stets und überall mobil bleiben müssen oder wollen“, sagt Salzinger.

Ganzjahresreifen verfügen in aller Regel über eine geringere Anzahl oder weniger stark ausgeprägte Lamellen. Das kann auf Schnee ein spürbarer Nachteil gegenüber Winterreifen sein. Auf Eis schlagen sie sich dagegen verhältnismäßig gut, in jedem Fall nicht pauschal schlechter als reine Winterreifen. Die Reduzierung der Lamellen in Anzahl und Ausprägung ist wiederum guten Sommereigenschaften geschuldet. „Das macht die neuen Generationen von Ganzjahresreifen entschieden zur besseren Wahl für alle Jahreszeiten als die manchmal praktizierte Nutzung von Winterreifen auch im Sommer“, bekräftigt Experte Salzinger. Die Bremswege bei trockenem, warmem Wetter seien deutlich kürzer und die Lenkpräzision höher. go