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Bauen und Wohnen

Kaltes Wasser hält fit

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Kneipp-Anwendung zu Hause: Der Gießschlauch ist besonders wirksam, die Brause tut es aber auch. Fotos: hlc/dornbracht, fotolia

Wasser hilft bei vielen Leiden, wie der Pfarrer Sebastian Kneipp herausfand. Die von ihm entwickelte Hydrotherapie ist auch heute, mehr als 120 Jahre nach seinem Tod, noch aktuell. Sie regt den Kreislauf an, entspannt die Muskulatur, kann den Blutdruck senken und Rheumaschmerzen lindern.Kneipp entwickelte rund 120 Anwendungen. Dazu zählen unter anderem Waschungen, Güsse, Wickel, Bäder für Füße oder Arme, Wassertreten, Wechselbäder und Bürstenmassagen. Einiges davon lässt sich relativ einfach im heimischen Badezimmer durchführen. In der Kneipp-Therapie wird warmes Wasser mit einer Temperatur von 34 bis 38 Grad Celsius im Wechsel mit kaltem Wasser (acht bis zwölf Grad) verwendet. Es sollte also möglichst ein Thermometer angeschafft werden. Im Badezimmer sollte es angenehm warm sein, um nicht durch die Kaltwasser-Anwendungen ins Frösteln zu geraten. Beim Wechselbad werden die Füße etwa zehn Minuten in warmes Wasser gehalten und anschließend 30 Sekunden lang in kaltes Wasser getaucht. Alternativ kann eine Wechseldusche durchgeführt werden, indem der Körper abwechselnd erst mit warmem und dann kurz mit kaltem Wasser abgebraust wird.

Kneipp-Anwendungen sind auch im heimischen Bad möglich

Besonders wirksam sind Güsse, für die ein im Fachhandel erhältlicher spezieller Gießschlauch genutzt wird, aus dem das Wasser praktisch druckfrei fließt. Der Beinguss beginnt an der rechten äußeren Fußspitze und führt mit einem kalten Wasserstrahl an der äußeren Seite des rechten Beins entlang zur Leiste. Kurz verweilen und anschließend auf der Innenseite wieder abwärts führen. Die Anwendung am linken Bein wiederholen. Der Armguss wird in ähnlicher Weise von der Hand bis zur Schulter ausgeführt, erst rechts, dann links. Der Gesichtsguss, auch „Schönheitsguss“ genannt, wirkt hautstraffend: Beginnend an der rechten Schläfe kühles Wasser über die Wange abwärts und wieder aufwärts gießen – insgesamt drei Mal. Den Vorgang auf der linken Seite wiederholen, dann den Wasserstrahl drei Mal über die Stirn führen und das Gesicht umkreisen.

Achtung: Personen mit Vorerkrankungen wie Herzleiden, Durchblutungsstörungen oder chronischem Rheuma sollten die Hydrotherapie nach Kneipp am besten nur in Absprache mit ihrem Arzt durchführen. Von Ulrich Nettelstroth