Mehr Investitionen in das betriebliche Gesundheitsmanagement durch die Unternehmen in der Pflegebranche fordert die Barmer-Krankenkasse als Konsequenz aus der Corona-Pandemie. Die gesundheitlichen Belastungen und Verschleißerscheinungen bei Pflegekräften werden als Spätfolgen noch lange spürbar bleiben", sagt Gabriela Leyh, brandenburgische Landesgeschäftsführerin der Barmer.
So seien zum Höhepunkt der Pandemie zu Beginn des vergangenen Jahres rund 15 von 1000 Pflegekräften in Brandenburg ob im Krankenhaus, Seniorenheim oder ambulanten Diensten wegen einer Corona-Infektion krankgeschrieben gewesen. Die Kliniken solo betrachtet waren es sogar 17,5 von 1000 Fachkräften - rund zwei Drittel mehr als im berufsübergreifenden Durchschnitt. Auch insgesamt waren Pflegekräfte über den gesamten Untersuchungszeitraum von 32 Monaten hinweg betrachtet mit Abstand am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen.
Mehr als 61 Prozent der Pflegebeschäftigten in Brandenburg gaben zudem in einer Befragung im Rahmen einer coronabezogenen Belastungsanalyse der Barmer gemeinsam mit dem Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung an, nicht genügend Zeit für die Erledigung ihrer Aufgaben zu haben. Rund 70 Prozent berichteten, oft oder immer körperlich erschöpft zu sein. Zwei Drittel können demnach während der Arbeitszeit keine regelmäßigen Pausen einlegen, obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben ist.
,,Als Antwort auf die Pandemie benötigen wir eine Strukturreform, die Pflegekräfte entlastet", sagt Leyh. Würden personelle und finanzielle Ressourcen gebündelt sowie ambulantes Potenzial genutzt, verbesserten sich die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte und die Attraktivität des Berufes steige.
Aufgrund fehlender Investitionskosten darf die Pflege nicht länger kaputt gespart werden", so die Barmer-Landesgeschäftsführerin. Die Bundesländer müssten ,dringend ihrer Pflicht nachkommen und den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ausreichend Mittel zur Verfügung zu stellen". gd