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Gesundheit und Pflege

Lebensfreude durch Einrichtung

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Pflegezimmer sollten nicht nur funktional sein, sondern auch Wohlfühlcharakter haben und ein Zuhause bieten. FOTOS: MICHAEL BADER/WESTEND61/DPA-TMN;DPA

Pflegezimmer sollen trotz funktionaler Ausstattung auch ein Zuhause sein

Pflegezimmer sollen für ihre Bewohner ein Ort des Wohlfühlens sein. Wie gelingt das? ,,Angehörige sollten individuelle Bedürfnisse der Person, für die das Pflegezimmer gedacht ist, im Blick behalten", so Ines Böhm, Mitarbeiterin eines Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes.

Falls die Wahl besteht, sollte es ein Raum sein, der im Erdgeschoss liegt und gut erreichbar ist. Wichtig sei auch die Nähe zur Familie, so Böhm. Das macht es für die betreute Person deutlich einfacher, am familiären Leben teilzuhaben.

Ist der Bewohner noch mobil, sollten Bad und Küche nicht zu weit entfernt sein. Zudem ist Tageshelligkeit wichtig. Denn die pflegebedürftige Person verbringt viel Zeit in den vier Wänden. In dunklen Räumen hat keiner Freude.

Auch sollte ein Pflegezimmer nicht kleiner als 15 Quadratmeter sein. Nützlich ist ein von drei Seiten zugängliches Pflegebett. Und der Bewohner sollte sich - etwa mit Rollstuhl oder Gehhilfe - im Zimmer bewegen können, ohne ständig hängen zu bleiben. Teppichboden ist nicht sinnvoll, schließlich könnte über die Kanten gestolpert werden. Auch für Rollatoren oder Rollstühle stellt er ein Hindernis dar. Ebenso mit Blick auf mögliche Inkontinenz eignen sich eher Laminat oder Fliesen.

Vom Pflegebett aus sollte freier Blick zur Zimmertür möglich sein. Ist das nicht machbar, können Spiegel ermöglichen, dass Betreute verfolgen können, was dort passiert. Außerdem sollte das Pflegebett nicht allzu weit vom Fenster entfernt stehen, um wohltuende Blicke nach draußen zu ermöglichen.

Ines Böhm rät zudem, das Pflegebett so auszurichten, dass die pflegebedürftige Person mit Besuch gut ins Gespräch kommen kann. „Der Besuch sollte nicht am Bett stehen oder auf der Bettkante sitzen müssen", so Böhm. Besser ist ein Stuhl oder Sessel, der so ausgerichtet ist, dass Blickkontakte einfach sind.

Bei Wandfarben wird erstaunlich oft auf Pastelltöne gesetzt. Bei älteren Menschen funktionieren allerdings häufig die Augen nicht mehr so gut. Die Wände im Pflegezimmer können daher nach Einschätzung von Fachleuten ruhig etwas mehr Farbe vertragen. Vielfach wird zu Rot- oder Grüntönen geraten, die aber nicht zu dunkel sein sollten. Wohnlich wird es aber nicht allein durch Farbe an den Wänden. Wenn Angehörige nicht neben dem Bett Platz nehmen können, tut ein Blick auf Familienfotos gut. gd mit dpa