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Gemeinsam durch die Krise

Potsdam: DRK Überwältigt von so viel Solidarität

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Wegen des steigenden Bedarfs in den Kliniken wird Blut aktuell wieder dringend benötigt. Das DRK ruft darum zur Spende auf. 

Blut spenden – das muss beachtet werden

Ich bin seit zehn Jahren beim Deutschen Roten Kreuz, aber so etwas habe ich noch nie erlebt“. Das sagt DRK-Mitarbeiterin Anja Franke über die Potsdamer Blutspender und schickt ein großes Dankeschön hinterher. Denn die Resonanz auf den Spendenaufruf vom März war überwältigend. Trotz Corona haben viele Menschen den Weg zur Blutspende genommen. Besonders beeindruckend sei, dass viele Erstspender gewonnen werden konnten – und dass die Menschen so geduldig seien. Weil der Blutspendedienst als systemrelevant für die Krankenversorgung gilt, ging und geht der Betrieb im Potsdamer Institut für Transfusionsmedizin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) trotz Corona weiter – wenn auch unter veränderten, strengeren Bedingungen. „Für uns hat absolute Priorität, dass die Versorgung sichergestellt ist und dass Spender sowie Mitarbeiter geschützt sind“, sagt Anja Franke, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit am Potsdamer Institut. Dabei würden die Maßnahmen ständig entsprechend der aktuellen Lage angepasst.

Als systemrelevante Einrichtung geht die Arbeit beim Blutspendedienst des DRK weiter – Spenden werden wieder dringend gebraucht

Zahlreiche zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen

Gegenwärtig sind im Potsdamer Institut zusätzliche Sicherheitszonen eingerichtet. Man kann das Gebäude nicht mehr einfach so betreten. Sondern ein Mitarbeiter öffnet die Tür, fragt nach dem Gesundheitszustand und misst kontaktlos die Temperatur. Erst dann wird man eingelassen – jedoch nur, wenn man absolut frei von Symptomen ist, nicht im Ausland war und keinen Kontakt zu Corona-Infizierten hatte. Erst jetzt wird man hereingebeten, desinfiziert sich die Hände, meldet sich an und füllt den Anamnesebogen aus. Anschließend geht es in den eigentlichen Spenderbereich hinein.

Spender bekommen Mund-Nasen-Schutz

Hier wurden die Liegen auseinandergeschoben, und auch sonst wird streng auf größtmögliche Abstände und Sicherheit für alle Beteiligten geachtet. Wer mit einem selbstgenähten Mund-Nasen-Schutz, wie er etwa für Einkaufe völlig ausreichend ist, zum Blutspenden erscheint, kann das Stück Stoff gleich wieder in die Tasche stecken: Man bekommt vom DRK einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz gestellt. Auch die Mitarbeiter tragen diese Bedeckung.

Zu den veränderten Bedingungen zählt auch, dass man für die Blutspende derzeit eine Reservierung vornehmen sollte – so soll der Besucherstrom gelenkt und Wartezeiten zu vermieden werden. Dies ist über die Internetseite des DRK-Blutspendedienstes möglich. Dort sollte man zudem tagesaktuell schauen, ob der vereinbarte Termin über haupt stattfindet. Denn „etliche Termine mussten wir absagen, weil die temporären Spenderzentren wie zum Beispiel Schulen geschlossen waren oder die Sicherheitsstandards in den Gebäuden nicht eingehalten werden konnten“, erklärt Anja Franke.

Wer die gute Tat vollbracht und sein Blut gespendet hat, den erwartet noch immer als kleines Dankeschön ein Imbiss – zur Sicherheit alles abgepackt und nur noch zum Mitnehmen.

Freundliches Personal umsorgt die Spender

Die Stimmung beim Blutspendedienst in der Charlottenstraße 72 ist unverändert gut. Das Personal – es sind fast ausschließlich Frauen – hat sich schnell an die veränderte Situation gewöhnt und tut trotz der aufregenden Zeit gewohnt unaufgeregt und freundlich seinen Dienst. Das wissen die Spender sehr zu schätzen: „Sie fühlen sich angenehm umsorgt, und unsere Schwestern bekommen zurzeit sehr viel Lob für ihre hervorragende Arbeit“, so Anja Franke. Angesichts der gegenseitigen Freundlichkeit und Solidarität gehe man abends manchmal mit einer Gänsehaut nach Hause.

Wenn Anja Franke am Abend nach Hause kommt, warten ihre zwei kleinen Kinder auf sie. Ihr Partner ist aufgrund von Corona in Kurzarbeit, so dass er den Nachwuchs während der Schließzeit der Kitas betreuen kann. „Bei uns im Blutspendedienst haben wir nur wenige Mütter mit kleinen Kindern, so dass es gut möglich ist, die Dienstpläne für alle verträglich zu gestalten“, erklärt Franke.

Blutspenden aktuell dringend benötigt

Das DRK-Institut nahe dem Klinikum Ernst von Bergmann hat an zwei Tagen in der Woche zur Blutspende geöffnet: Montag und Freitag jeweils von 12 bis 19 Uhr. Pro Stunde können etwa 15 Menschen zur Ader gelassen werden, sie werden von drei Schwestern und weiterem Personal umsorgt.

Blutspenden werden jetzt wieder dringend benötigt, da durch die stufenweise Rückkehr der Kliniken zum Regelbetrieb deren Blutbedarf aktuell sprunghaft steigt. Solidarität bleibt gefragt. Von Maria Kröhnke

Blut spenden – das muss beachtet werden

Blutspender müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Sie sollen den Personal- und wenn vorhanden Blutspendeausweis mitbringen und vor der Spende etwas gegessen und viel getrunken haben.

Menschen mit Erkältungssymptomen, Fieber und Durchfall werden nicht zugelassen. Sie werden gebeten, die Termine gar nicht erst aufzusuchen.

Spenden werden nicht auf SARS-CoV-2 getestet. Laut Robert-KochInstitut sind Übertragungen durch Blut derzeit nicht anzunehmen. Das Virus ist bei symptomlosen Personen im Blut nicht nachweisbar.

Spendewillige werden gebeten, sich tagesaktuell auf der Website des DRK-Blutspendedienstes über Termine zu informieren und Reservierungen vorzunehmen unter https://terminreservierung.blutspende-nordost.de oder Telefon 0800/11 94 911.

Der Blutspendedienst hat unter www.blutspende-nordost.de ein Spendebarometer eingerichtet. Hier wird die Bevorratung der Blutpräparate nach Blutgruppen tagesaktuell angezeigt. Es dient als Entscheidungshilfe.

Weitere Informationen zur Blutspende unter www.blutspende-nordost.de und zum Corona-Virus unter www.blutspende-nordost.de/informationen-zum-coronavirus