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Umwelt – Recycling – Entsorgung

Großes Fass ersetzt alten Sack

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Die AWU Velten führt ab 1. Januar 2020 flächendeckend die Gelbe Tonne ein. FOTOS: HELGE TREICHEL; DPA

Eine pro Haushalt

Von Stefan Blumberg Die gelbe Farbe bleibt, aber aus dem Plastiktütchen wird ein stabiler, fahrbarer Behälter: Die gelbe Tonne rollt unweigerlich auf die Einwohner im Kreis Oberhavel zu. Ab 1. Januar 2020 wird nur noch sie abgeholt, die gelben Säcke, in denen jahrelang die Verkaufsverpackungen gesammelt wurden, haben dann ausgedient. „Wir sind mit der Auslieferung der Tonnen voll im Plan“, sagt die Marketingverantwortliche der Abfallwirtschaftunion (AWU) Velten, Katharina Pappalardo. Seit gut einem Monat bringen Mitarbeiter des ESE GmbH Services mit Sitz in Neuruppin die Tonnen in die Haushalte. Das Unternehmen ist zugleich Hersteller der Behälter. Die 260 Mitarbeiter in Neuruppin produzieren jährlich zwei Millionen Tonnen mit zwei Rädern und gut 400 000 Container mit vier Rädern in drei Schichten, erläuterte jüngst Serviceleiter Frank Fritsche.    

Auslieferung der gelben Tonne ist im Gange – abgeholt wird sie erstmals im Januar

Der Anfang der Auslieferung wurde im Stadtgebiet von Kremmen gemacht. Der Plan sah und sieht diese Reihenfolge vor: Oberkrämer, Hennigsdorf, Velten, Leegebruch, Hohen Neuendorf, Birkenwerder, Glienicke, Mühlenbecker Land, Oranienburg und Liebenwalde. Anschließend werden die Kommunen im Nordkreis beliefert: Löwenberger Land, Zehdenick, Amt Gransee und Gemeinden sowie Fürstenberg. In den Orten, in denen bei der Belieferung etwas schiefging, wurden bereits Nachbesserungen in Angriff genommen. Sollte es dennoch Nachfragen oder Hinweise geben, sind Mitarbeiter der AWU erreichbar: Telefon 03304/37 60, Fax: 03304/37 62 77 und E-Mail unter info@awu-oberhavel.de.

Die gelben Tonnen werden für Privathaushalte kostenfrei zur Verfügung gestellt. Das gilt auch für Gewerbetreibende, bei denen die Abfälle denen von Privathaushalten gleichen. Für Firmen muss die Tonne beim Abfallentsorger AWU bestellt werden.

Rund 70 000 Tonnen werden verteilt. Die gelben Säcke wird es ab 1. Januar nicht mehr geben. „Das waren sechs bis sieben Millionen im Jahr“, sagt Katharina Pappalardo. Mit dem Wechsel zur gelben Tonne würde das Unternehmen einen großen Teil zur Ressourcenschonung beitragen.    

Was rein darf und was nicht rein darf

■ In die gelbe Tonne gehören Verpackungen wie Arzneimittelblister, Baumwollbeutel und -netze, Buttermilchbecher, Zahnpastatuben, Eisverpackungen (Kunststoff), Farbeimer (Kunststoff oder Weißblech), Getränkekartons, Holzschachteln, Joghurtbecher, Konservendosen, Menüschalen von Fertiggerichten, Milchbeutel, Müsliriegelpapier, Nudeltüten, Schokokusskartons (alles aus Kunststoff), Schokoladen-Alufolie, Shampooflaschen, Spülmittelflaschen, Speiseölflaschen (alle aus Kunststoff), Spraydosen, Steingutflaschen, Styroporverpackungen, Suppentüten, Tierfutterdosen

■ Nicht in die gelbe Tonne gehören: Altkleider, Babyflaschen, Blechgeschirr, CDs und Disketten, Damenstrumpfhosen, Einwegrasierer, Feuerzeuge, Filme, Glas, Holzwolle, Hygieneartikel, Katzenstreu, Keramiktöpfe, Kinderspielzeug, Klarsichthüllen, Kugelschreiber, Luftmatratzen, Zelte, nicht geleerte Verpackungen (Papier usw.), Pflaster, Verbandsmaterial, Styroporreste, Tapetenreste, Papiertaschentücher, Windeln, Zahnbürsten.

Eine pro Haushalt

Fünf Fragen – fünf Antworten

Oberhavel. Der Wechsel vom gelben Sack zur Tonne steht bevor. Hier werden einige Fragen beantwortet:

■ Was kostet die neue Tonne? Die Gelbe Tonne wird kostenfrei gestellt.

■ Wie viele Tonnen pro Haushalt sind möglich? Pro Haushalt wird mit einem 240-Liter-Behälter kalkuliert.

■ Bis wann werden die Tonnen angeliefert? Begonnen hat die Lieferung Anfang Oktober, Ende November soll sie beendet sein.

■ Reicht eine Tonne auch für eine vierköpfige Familie? Nach bundesweiter Erfahrung reicht diese Behältergröße für eine Familie mit vier Personen.

■ Wird es Stichproben geben, um „Müllsünder“ zu entdecken, die auch anderen Unrat in die Tonnen werfen?

Im Jahr 2018 landeten beispielsweise 66 Lkw-Ladungen Müll in den Papiertonnen. Ja, es wird Stichproben und Überprüfungen geben. Bei Beanstandungen muss dann nachsortiert werden.