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Früherkennung ist wichtig

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Auch bei Kindern teils nötig: Sehhilfen. 

Quer durch alle Altersgruppen: Umfrage zeigt, dass die Fitness-Angebote beliebt sind

Bei den Fünf- bis Neunjährigen braucht fast jedes vierte Kind eine Brille. Auch unter den Jüngeren ist es mit 13 Prozent immerhin noch jedes siebte. Das geht aus einer aktuellen, kassenübergreifenden Auswertung der Barmer-Krankenkasse hervor. In Brandenburg wurde bei rund 37 000 Kindern unter zehn Jahren laut aktuellsten Zahlen von 2018 eine Sehschwäche diagnostiziert. „Bei Kindern dürfte es aber bei Sehschwächen eine hohe Dunkelziffer geben“, sagt die Landesgeschäftsführer der Barmer in Brandenburg Gabriela Leyh. Um Augenprobleme bei Kindern nicht unentdeckt zu lassen rät Leyh, Früherkennungsuntersuchungen beim Kinderarzt rechtzeitig wahrzunehmen. Zudem sollten Eltern auch selbst auf Anzeichen für eine Fehlsichtigkeit achten. „Sucht ein Kind selten Blickkontakt, blinzelt häufig, hält den Kopf schief oder ist lichtscheu, kann dies an einer Sehschwäche liegen“, erklärt Leyh. Kopfschmerzen, Probleme beim Ausschneiden oder Ballfangen könnten auch mit einer eingeschränkten Sehkraft zusammenhängen.

Eine Sehschwäche bleibt in frühen Jahren oft unerkannt – allein in Brandenburg sind davon 40 000 Kinder betroffen

Zum Teil sind Sehschwächen bei Kindern noch ausgleichbar. Sie haben die Möglichkeit, mögliche Brechfehler, etwa bei Kurz- oder Weitsichtigkeit, durch stärkere Krümmung der Linse zu glätten. Diese Fähigkeit sinkt im Laufes des Lebens. Zudem kann auch das kindliche Gehirn Sehschwächen teilweise korrigieren. Die Funktion des Sehens ist ein komplexer Prozess zwischen Auge und Gehirn. Besonders beim Schielen ist eine Kompensation erforderlich. Denn es müssen die Bilder von rechtem und linkem Auge so übereinander gelegt werden, dass es keine Doppelbilder gibt. Diese „Rechnerleistung“ benötigt sehr viel Energie, die eventuell für andere Prozesse fehlt und es zu Belastungen für die Gesundheit insgesamt kommen kann.

13 Prozent der Kleinkinder bis fünf Jahren brauchen eine Brille

Spezialisierte Fachkräfte beim Augenarzt – sogenannte Orthoptisten – führen in Praxen Sehschulen für schielende Kinder durch. Mit dieser Behandlung wird besonders in die neurologische Verarbeitung der Bilder im Gehirn eingegriffen. Das Kind lernt, den Sehfehler auszugleichen.

Allein die Barmer hat 2018 für unter Zehnjährige bundesweit etwa 46 700 Brillengläser und Kontaktlinsen finanziert, davon mehr als 2000 in Brandenburg. Gesetzliche Kassen übernehmen bei Versicherten bis zum 18. Geburtstag, denen der Augenarzt eine Sehhilfe verordnet, die Kosten für Beratung, Bestimmung der Sehschärfe, Einarbeitung und Anpassung sowie Kontrolle der Brillengläser. Für Sehhilfen an sich gelten vereinbarte Festbeträge, die von der Sehstärke abhängen und vom Vertragsoptiker direkt mit der Krankenkasse abrechnet werden.

Info Stellt der Augenarzt die Diagnose funktionelle Sehschwäche (Amblyopie), übernimmt die Barmer als eine der ersten Kassen bei vier- bis zwölfjährigen Kindern die Kosten für die „App auf Rezept“. Die internetbasierte Therapie bietet ein gezieltes Training, bei dem das schwache Auge spielerisch intensiv geschult wird. auf Rezept“: www.barmer.de/a000022. Von Gerald Dietz

Mehrheit ist regelmäßig sportlich aktiv

Quer durch alle Altersgruppen: Umfrage zeigt, dass die Fitness-Angebote beliebt sind

Ob Zumba oder Hanteltraining: Aufgrund der Corona-Epidemie muss das Sportprogramm in den Hallen und Fitnessstudios der Bundesrepublik aktuell noch pausieren. Dabei sind die Deutschen durchaus sportlich, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse ergeben hat. Vor der Schließung sämtlicher Sportstätten hat sich die Mehrheit der Deutschen regelmäßig sportlich betätigt. 39 Prozent der 1003 Befragten im Alter von 18 bis 70 Jahren haben mehrmals pro Woche trainiert. Rund jeder Zehnte war sogar fast täglich sportlich aktiv. Immerhin einmal pro Woche kam jeder fünfte Deutsche zu einer sportlichen Betätigung. Nur acht Prozent der Befragten gaben an, nie Sport zu treiben. Im Vergleich zur letzten Fitness-Umfrage im Jahr 2013 ist damit der Anteil der regelmäßig Sporttreibenden leicht gestiegen.

„Das ist eine erfreuliche Entwicklung und lässt in Corona-Zeiten hoffen, dass die Menschen auch in den eigenen vier Wänden aktiv bleiben. Bewegung ist für Körper und Geist in der aktuellen Situation sehr wichtig, denn sie hebt nachweislich die Stimmung“, erklärt KKH-Sportexperte Ralf Haag. Laut Umfrage sind junge Menschen besonders sportlich: Jeder zweite 18- bis 29-Jährige stuft sich als sportlich oder sehr sportlich ein. Doch auch immerhin jeder Dritte der 50- bis 70-Jährigen bewertet seine sportliche Aktivität noch als hoch. „Das zeigt, dass es für Bewegung keine Altersgrenze gibt“, so Ralf Haag. Nur neun Prozent der Deutschen halten sich für regelrecht unsportlich.

„Wer sich vor der Schließung von Sporthallen viel bewegt hat, wird das auch aktuell tun wollen“, ist Ralf Haag sich sicher. Er rät, sich mit Apps oder Videos Unterstützung ins heimische Studio zu holen. Denn nach Anleitung fällt es oft leichter, sich Abläufe zu verinnerlichen. Außerdem könnten Hilfsmittel wie Hanteln, Fitnessbänder oder Faszienrollen zum Einsatz kommen. gd