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Neue Feuerw ache in Alt Ruppin

Feuerwache Nord-Ost Alt Ruppin: Schmuckstück vor der Übergabe

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Die neue Feuerwache Nord-Ost in Alt Ruppin ist einzugsbereit. Die Kameraden finden dort erstklassige Bedingungen vor. FOTOS: FEUERWACHE NORD-OST (2), HOFFMANN (1)

Alt Ruppin. Beim Löschzug 4 der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Neuruppin beginnt demnächst ein neues Zeitalter. Die Übergabe der neuen Feuerwache steht unmittelbar bevor. Dann finden die Kameraden modernste räumliche Bedingungen vor. Die alte Wache mit ihren Flachbauten – direkt am Rhin gelegen – ist dann Geschichte. „Das neue Feuerwehrgebäude verfügt über die modernsten Standards, die es derzeit gibt“, erklärt Zugführer Michael Krüger mit Stolz. Er nennt zum Beispiel die Schränke, die in Schwarz-Weiß-Bereiche getrennt sind, den Anfahrtsweg, bei dem sich niemand in die Quere kommt, oder den Sanitärtrakt, der nun für Männlein, Weiblein und Jugend Extrabereiche habe. Es entstand ein Versammlungsraum, in dem 100 Personen Platz finden. „Eine Bombenwache haben wir nun“, schwärmt er.

Die neue „Feuerwache Nord-Ost“ in Alt Ruppin genügt modernsten Ansprüchen

Die etwa 51 Aktiven (davon 15 Frauen), 30 Jugendlichen und 31 Mitstreiter der Alters- und Ehrenabteilung werden bis Mitte Juni umgezogen sein. Ohne Brimborium. „Wegen der Corona-Beschränkungen werden wir jetzt keine große Übergabe machen. Es gibt auch keinen festen Umzugstermin“, sagt der Zugführer. Es gehe erst einmal darum, die Einsatzbereitschaft aufrecht zu erhalten. Gefeiert werde eventuell am Jahresende.

Kameraden aus fünf Ortsteilen sind in Löschzug 4 vereint: aus Alt Ruppin, Nietwerder, Wulkow und Krangen-Molchow. Aus letzterer wird nur noch ein Kamerad in die neue Wache übersiedeln, die anderen wechseln in die Alters- und Ehrenabteilung. Aus Nietwerder kommen vier Aktive, aus Wulkow sieben. Das Gros der Feuerwehrleute stammt aus Alt Ruppin. Der gesamte Löschzug 4 heißt künftig Feuerwache Nord-Ost – in Anlehnung an die bereits bestehenden Namen der Feuerwachen Süd-West (Standort Treskow) und Süd-Ost (Lichtenberg). „Damit können wir gut leben, der Name ist verständlich und man kann die Region gut zuordnen“, findet Michael Krüger.

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Der Rohbau: So sah das Gebäude an der Bundesstraße 167 wenige Wochen nach dem Baustart aus. FOTO: CHRISTIAN SCHMETTOW
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Kameraden, Verwaltung und Politik feierten vor ziemlich genau einem Jahr das Richtfest für ihre Feuerwache. FOTO: ANDREAS VOGEL

Insgesamt stuft der Zugführer den Löschzug 4 als gut aufgestellt ein, insbesondere die Jugendabteilung. „Wir wissen zwar, dass viele mit Ausbildungsbeginn weggehen, aber wir haben insgesamt recht viele Nachwuchskräfte in den Aktivendienst übernehmen können.“ Mit dem Neubau hoffen die Feuerwehrleute auf verstärktes Interesse an Mitstreitern. „Wenn man mal überlegt, welche Gebäude wir bis jetzt nutzten, kann man das gar nicht vergleichen. In Nietwerder ist es zum Beispiel eine alte Garage. Wenn wir jetzt einen Tag der offenen Tür veranstalten, wird man das Leuchten in den Augen der Kinder sehen können.“

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Michael Krüger, Zugführer des Löschzug 4, der künftig Feuerwache Nord-Ost heißt.

Mit dem Umzug vom Rhin an den alten Bahnhof (an der B 167) geht dem Löschzug ein kleiner Pluspunkt verloren. Als Technischer Gefahren- und Hilfszug sind die Alt Ruppiner für die Wasserrettung und die „Öl-auf-Wasser-Bekämpfung“ zuständig. Der neue Standort liegt etwas vom Rhin entfernt, allerdings ist der Bau eines Bootshauses schon in Planung.

Fast zwei Jahre lang wurde an dem neuen Gebäude gebaut; nach der Grundsteinlegung im Herbst 2018 folgte im vergangenen Sommer das Richtfest. Und nun die Fertigstellung.

2,8 Millionen Euro stehen im Haushalt für die neue Feuerwache in Alt Ruppin zur Verfügung. 1,2 Millionen hat das Land beigesteuert. Manche Aufträge wurden günstiger als erwartet. Deshalb wurden die meisten Räume mit Schallschutzplatten ausgestattet. Die gesamte Feuerwache erhielt eine moderne Fußbodenheizung.

In der geräumigen Wagenhalle mit ihren sechs Stellplätzen kommen drei Fahrzeuge und drei Anhänger mit einem Rettungsboot, einer Ölsperre, einem Ölabscheider und Spezialtechnik unter. Der W-50-Tanker aus DDR-Zeiten, den der Löschzug bisher noch nutzt, muss bald durch ein neues Fahrzeug ersetzt werden. Von Stefan Blumberg