Wenn im Herbst die Temperaturen wieder in Richtung Gefrierpunkt sinken, können Ofenbesitzer auch in Zeiten massiv gestiegener Gas- und Heizölpreise ein wenig gelassener bleiben. Das gilt zumindest, wenn sie den Brennstoffvorrat rechtzeitig aufgefüllt haben, denn auch die Holzpreise steigen weiter.
Öfen halten die Wohnung warm und sorgen für Gemütlichkeit. Mehr als elf Millionen sogenannte Einzelraumfeuerungsanlagen gibt es in Deutschland, betrieben meist mit Holz. Für moderne Öfen spielt das Design eine ähnlich große Rolle wie die Funktion. Kamin- und Kachelöfen, die hinter einer Glastür das gebändigte Feuer präsentieren, sind in unseren modernen Wohnwelten archaisch wirkende Elemente. Bei ihren äußeren Formen nehmen die Öfen auf traditionelle Gestaltungsweisen Bezug.
Besonders viele Möglichkeiten, mit einer besonderen Optik einen Akzent zu setzen, bieten Kachelöfen. Die Öfen mit ihrer keramischen Oberfläche werden stets handwerklich gesetzt. Über die oft kunstvoll verzierten Kacheln geben sie gesunde Strahlungswärme an den Raum ab. Diese geht ähnlich wie die Energie der Sonne unter die Haut und sorgt so für ein wohliges Gefühl. Der Ofen gibt Wärme langsam an die Umgebung ab, speichert sie aber auch lange in den Kacheln.
Kachelöfen sind Handwerksarbeit, die vom Ofenbauer gefertigt wird. Die Technik, die Bauart und das Keramik-Design, von den Kachelformen bis zu den Glasurfarben, können auf die individuellen Wünsche der Nutzer abgestimmt werden. In der Ofenwerkstatt von Keramikmeister Harald Inderwies in der Nähe von Aschaffenburg (Bayern) beispielsweise entstehen Kachelöfen, die sich als organische Gestaltungen ohne Ecken und Kanten präsentieren. Der Ofenbauermeister bevorzugt einen Mix aus fröhlich-bunten und erdfarbenen keramischen Fliesen. Bei der Gestaltung der Öfen lässt er sich unter anderem vom Künstler Friedensreich Hundertwasser inspirieren. Hundertwassers Bilder und Häuser sind dominiert von bunten Flächen, schiefen Ebenen, bauchigen Säulen und vergoldeten Zwiebeltürmen. Sein Stil ist auch heute noch prägend für viele Künstler und Kunsthandwerker.


Die Ofenbauer in Deutschland werden von der Hagos e.G., dem Verbund deutscher Kachelofen- und Luftheizungsbauerbetriebe, vertreten. Der Genossenschaft gehören 1100 Mitgliedsbetriebe an.
Über eine Suchfunktion auf der Webseite www.hagos.de sind Ofenbauer in der Umgebung zu finden. Für den Raum Potsdam etwa listet die Webseite zwölf Handwerksbetriebe auf. Ulrich Nettelstroth
Debatte um Luftschadstoffe
Das Umweltbundesamt rät auf seiner Webseite inzwischen vom Heizen mit Holz aufgrund der Feinstaubbelastung ab. Allerdings muss differenziert werden. Ältere Modelle stoßen aufgrund schlechter Verbrennung oft wesentlich mehr Schadstoffe aus als neue Geräte. Zudem darf nur vollständig trockenes Holz verwendet werden.
Pelletöfen schneiden bei den Werten oft besser ab als solche, die mit Scheitholz befeuert werden, so die Zeitschrift Ökotest in ihrer aktuellen Ausgabe. Mit den in ihrer Zusammensetzung und Feuchtigkeit genormten Pellets kann der Abbrand besser gesteuert werden.
Das Austauschprogramm für alte Öfen läuft weiter. Vor 1994 gebaute Geräte mussten bis 2020 nachgerüstet oder stillgelegt werden. Bis Ende 2024 sind alle Öfen an der Reihe, die bis 2010 eingerichtet wurden.
Kein Schimmel durch Dämmung
Verbraucherzentrale Brandenburg: Nach Fenstertausch vermehrt Lüften
Viele Mythen ranken sich um das Thema Dämmung. Insbesondere, dass eine bessere Dämmung Schimmel befördere. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Gibt es Probleme, liegt das weniger an der Dämmung, sondern eher an unzureichender Ausführung oder nicht angepasstem Lüftungsverhalten.
,,Dämmung ist eine der besten Methoden, um Heizkosten zu sparen und Schimmel zu vermeiden," sagt Joshua Jahn von der Verbraucherzentrale Brandenburg. Der Befall von Schimmel wird bisweilen mit der Dämmung eines Hauses in Verbindung gebracht. Allerdings verringert eine gute Wärmedämmung sogar das Schimmelrisiko, denn er entsteht vorrangig dort, wo feuchtwarme Luft auf kalte Bauteile trifft. An gedämmten Außenwänden eines Hauses hat Schimmel schlechte Chancen, weil sich die Temperatur auf der Oberfläche der Innenwand erhöht.
Ein weit verbreiteter Mythos in diesem Zusammenhang ist, dass Wände atmen müssen. Aber: ,,Wände atmen nicht, weder gedämmte noch ungedämmte", so Jahn. Anders ist es bei Fenstern. Durch neue Fenster gelangt oft weniger Luft von außen in das Haus. Das heißt: Das Haus lüftet durch die vormals undichten Fenster nicht mehr von selbst" und es verbleibt mehr feuchte Luft im Haus. Daher ist es wichtig, nach einem Fenstertausch das Lüftungsverhalten anzupassen. ,,Als Faustregel gilt: Mindestens zweimal täglich für etwa fünf Minuten bei komplett geöffneten Fenstern stoßlüften.


Je mehr Menschen sich in der Wohnung aufhalten, desto häufiger sollte man lüften", erläutert Jahn. Größter Risikofaktor für Schimmel ist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Je höher sie ist, desto größer ist das Schimmelrisiko. Die Luftfeuchtigkeit in den einzelnen Räumen der Wohnung darf nicht dauerhaft über 60 Prozentliegen. Das zu messen, ermögliche ein Hygrometer, das man im Baumarkt oder online kaufen könne, erläutert Jahn. Zudem sollte die Temperatur in den Wohnund Schlafräumen mindestens 16 Grad betragen, damit Schimmel keine Chance hat. net
Tödliche Insektenfalle
Wer im Herbst aufräumen will. greift oft zu Laubsaugern. Umweltverbände warnen allerdings vor den motorisierten Helfern. Nach Angaben des Naturschutzbunds Nabu werden millionenfach Kleinstlebewesen zusammen mit dem Laub aufgesaugt und oft zerstückelt. Der Verband empfiehlt, auf Laubsauger zu verzichten und lieber zu Besen und Rechen zu greifen. Oft könne das Laub auch liegenbleiben, denn es schütze den Boden. Unter Laub- und Reisighaufen könnten Igel Winterschlaf halten. net