In den Blumenbeeten geht die Zeit des Vorfrühlings mit Schneeglöckchen, Winterlingen und Krokussen schon zu Ende. Narzissen und Tulpen machen sich bereit. Deren Zwiebeln wurden bereits im vergangenen Herbst gesetzt, denn sie brauchen die Kälte des Winters für ihre Entwicklung. Wer jetzt mit Schaufel und Harke für blühende Sommerbeete sorgen will, kann bis zum Mai noch Lilienzwiebeln setzen. Für Lilien ist ein windgeschützter, heller Standort im Garten ideal. Bei zu viel Schatten kommen sie zwar auch zur Blüte, aber die Stiele werden zu lang, können weich werden oder sogar brechen. Wenn möglich, sollte ein Platz zwischen Bodendeckern oder im einem Staudenbeet gewählt werden. Der Grund: Lilien halten ihre Blüten gerne in die Sonne, wünschen sich ihren Wurzelbereich aber schattig und kühl. „In Bezug auf die Bodenbeschaffenheit sind Lilienzwiebeln unkompliziert“, erklärt Blumenexperte Carlos van der Veek vom Onlinehändler Fluwel.
Lilienzwiebeln können bis Mai in den Boden gesetzt werden
Die frühen Vögel unter den Lilien öffnen ihre Knospen schon Mitte Juni, zum Beispiel die sonnig-gelbe ‘Fata Morgana‘, die an chinesische Lampions erinnernde Lilium pumilum oder die rosenähnliche ‘Apricot Fudge‘. Hauptblütezeit der Sommerschönheiten sind jedoch die Monate Juli und August.
Neben Lilien erfreuen im Sommergarten auch viele weitere Zwiebel- und Knollengewächse. Die meisten sind aber nicht winterhart, weshalb sie erst nach den Eisheiligen Mitte Mai gesetzt werden sollten. Dazu gehören auch die beliebten Dahlien.
Allerdings lassen sich die Knollengewächse an einem geschützten Ort bereits ab März in Töpfen vorziehen. „Das hat gleich mehrere Vorteile“, betont van der Veek. „Vorgezogene Dahlien haben einen erheblichen Entwicklungsvorsprung zu später gepflanzten Dahlienknollen. Dadurch erfreuen sie erheblich früher und vor allem auch länger mit ihren prächtigen Blüten. Zugleich werden ihre Blätter seltener von Schnecken angefressen, da sie zum Zeitpunkt ihres Umzugs in den Garten für die Plagegeister bereits bitter schmecken.“
Das Vorziehen von Dahlien ist sehr einfach: Man füllt einen Topf mit normaler Blumenerde und setzt die Knolle flach hinein. Das obere Stück des abgeschnittenen Stiels kann, wenn es etwas länger ist, ruhig noch herausschauen. Das Gefäß muss nicht viel größer sein als die Knolle selber. Anschließend kommt die Dahlie an einen kühlen, geschützten, hellen Ort im Haus, wo die Temperaturen zwischen acht und 15 Grad liegen. Auf das Gießen sollte man zu Beginn verzichten. Ist die Gefahr für Frost vorbei, können die Pflänzchen ins Beet gepflanzt werden. Ulrich Nettelstroth
Der Garten in Zeiten von Hitzestress
Unter dem Titel „Oase – kühler Garten“ ist im Kosmos-Verlag ein Ratgeber zur Gartenanlage in Zeiten des Klimawandels erschienen. Landschaftsarchitekt Markus Meyer rät etwa, Regenwasser zu sammeln, in Tonnen oder besser noch in Zisternen. Genauso wichtig ist es, die Speicherkapazität des Bodens zu verbessern. Das geschieht am besten durch eine Bodenbedeckung mit Mulch und Bodendeckern.
Für die Pflanzenauswahl empfiehlt der Autor trockenheitsresistente Arten vom Roten Sonnenhut, Steppensalbei, Ginster oder Sanddorn bis zur Feige und dem Seidenbaum. Gegen Hitzestress im Garten können kühlende Gestaltungselemente eingesetzt werden. Grüne Dächer und Fassaden leisten einen Beitrag gegen die Überhitzung der Städte. Miniteiche mit geschlossenen Kreisläufen kühlen den Garten und gehen schonend mit dem knappen Wasser um.
Info Markus Meyer: Oase – kühler Garten, Kosmos-Verlag, 109 Seiten, 18 Euro. ISBN 978-3-440-17409-8