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Bauen und Wohnen

Sicheres Badezimmer

Sicheres Badezimmer Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen

Sicherheit im Badezimmer ist wichtig. FOTOS: MICHAEL HEINSEN/EPR, HAGER VERTRIEBSGES., JAN WOITAS/DPA

Gefahren lassen sich mindern mit rutschfesten Matten, gutem Licht und Notruf

Das Badezimmer ist ein Rückzugsraum, der Sicherheit vermittelt. Das kann jedoch eine trügerische Sicherheit sein, denn viele häusliche Unfälle ereignen sich gerade dort. Jedes Jahr verletzen sich rund 250000 Menschen in Deutschland durch einen Unfall im Bad. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Stürze, oft verursacht durch Ausrutschen in der Dusche, der Badewanne oder auf glatten Fliesen. Ein Trost: Gegen die Gefahren lässt sich etwas tun. „Die Unfallursachen lassen sich oft schon leicht beheben", sagt Susanne Woelk, Geschäftsführerin der Aktion ,,Das sichere Haus".

Wichtig seien zum Beispiel stabile Haltegriffe vor allem in der Dusche, entlang der Badewanne und neben der Toilette. Weitere Tipps von Sicherheitsexpertin Susanne Woelk: Fußmatten, Vorleger und Teppiche im Bad sollten eine rutschfeste Unterseite haben oder mit Gummiunterlagen gesichert sein. Auch Dusch- und Badewannen brauchen rutschfeste Böden. Dann hat man auch mit eingeseiften Füßen einen guten Halt.

"Die Unfallursachen lassen sich oft leicht beheben."
Susanne Woelk
,,Das sichere Haus"

Sinnvoll ist es nach Hinweis der Aktion „Das sichere Haus" auch, wenn der Boden im Bad fußwarm ist. Wer auf Zehenspitzen gehe, bewege sich unsicherer.

Zudem wird darauf hingewiesen, dass gute Beleuchtung gerade im Badezimmer wichtig ist. Für Haushalte mit Kindern und sehbehinderten Menschen sind außerdem Armaturen mit Verbrühschutz ein Muss. Dabei wird die Temperatur des heißen Wassers auf einen Höchstwert - idealerweise sind das 50 Grad - begrenzt, um Verbrennungen vorzubeugen.

Weitere Sicherheitsmerkmale für Bad und WC sind Möbel mit gerundeten Ecken und Kanten. Ausziehbare Schränke bieten sich nicht zuletzt wegen der Übersichtlichkeit an. Sitzgelegenheiten wie Duschhocker oder wandhängende Klappsitze unterstützen die Sicherheit und erhöhen die Bequemlichkeit.

Kommt es doch zu einem Unfall, ist ein schnell erreichbarer Notruf eine wichtige Hilfe. Einige Hersteller haben speziell auf die Bedingungen im Badezimmer abgestimmte Lösungen parat, zum Beispiel mit einer langen Zugschnur, die so platziert wird, dass sie bei einem Sturz möglichst immer erreichbar ist. Einmal daran gezogen, wird ein Notruf ausgelöst, der sich entweder nur durch ein optisch-akustisches Lichtsignal neben der bemerkbar Badezimmertür macht oder mithilfe eines Telefonwahlgerätes an eine beliebige Nummer weitergeleitet wird. Das können Angehörige sein, die möglichst in der Nähe wohnen sollten, aber auch ein professioneller Pflegedienst, der mit einem Schlüssel für die Wohnung ausgestattet ist. Ulrich Nettelstroth