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Bauen und Wohnen

Auf den Boden kommt es an

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Mit Sandboden kommt der Lavendel gut klar. foto: BGL

Jede Pflanze stellt ihre eigenen Ansprüche

Beim Kauf sah die Staude noch wunderschön aus, aber im Garten kränkelt sie und wird jedes Jahr kleiner, anstatt zu wachsen. Solche Erfahrungen haben viele Gartenbesitzer gemacht. Im schlimmsten Fall wird das Gewächs von Jahr zu Jahr kleiner, anstatt zu wachsen, und ist irgendwann ganz verschwunden. Jede Pflanze hat eigene Ansprüche an ihren Standort. „Im Idealfall kommen die Bedingungen im Garten dem natürlichen Lebensraum der Gewächse möglichst nahe“, erklärt Thomas Büchner vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL).

Im Garten spielen an verschiedenen Standorten unterschiedliche Faktoren zusammen, etwa Lichtverhältnisse und Feuchtigkeit. So macht es für Pflanzen einen Unterschied, ob sie in einer schattigen Ecke stehen oder in einem vollsonnigen, trockenen Beet. Funkien wachsen in der freien Natur in kühlfeuchten Bergwäldern und brauchen im Garten ähnliche Verhältnisse. Wogegen Lavendel aus den Küstenregionen des Mittelmeers stammt und von Natur aus an Trockenheit und Wärme gewöhnt ist.

Nicht zuletzt ist für eine standortgerechte Pflanzung auch der Boden entscheidend. Die Ansprüche von Pflanzen an den Boden sind sehr verschieden. Auch hier spielt das natürliche Verbreitungsgebiet die entscheidende Rolle. Der Kerzen-Knöterich etwa wächst ursprünglich in schattigen Wäldern des Himalayas und bevorzugt auch im Garten einen feuchten, lehmigen Boden. Der Teppichphlox dagegen ist in den nördlichen USA hauptsächlich auf humusarmen Ödlandflächen zu finden. Daher sollte man ihm auch auf dem eigenen Grundstück einen Standort mit sandigem Grund geben.

Doch woher weiß man, welcher Bodentyp im eigenen Garten vorliegt? „Die Bodenbeschaffenheit lässt sich auch an den dort wild angesiedelten Unkräutern ablesen”, erklärt Gartenexperte Thomas Büchner. Viele der Wildkräuter seien sogenannte Zeigerpflanzen. Wenn etwa im Garten große Mengen an Kriechendem Hahnenfuß gedeihen, handele es sich eher um verdichtete Erde, die zur Staunässe neige.

Unterschieden werden drei Gruppen von Böden. Da sind zum einen die leichten Sandböden mit großer Körnigkeit, wie sie in großen Teilen Brandenburgs vorherrschen. Dann gibt es mittlere Lehmböden und schwere Tonböden. Die Probe kann man machen, indem man etwas angefeuchtete Erde in die Hand nimmt. Sandiger Boden lässt sich zwischen Daumen und Zeigefinger zerreiben und nicht zu einer Kugel oder Rolle formen. Die Handfläche bleibt dabei nahezu sauber. Wer die Qualität seines Bodens kennt, kann die dafür passenden Pflanzen auswählen. Bei Sandböden sind das zum Beispiel mediterrane Gewächse. Ulrich Nettelstroth


Vielseitige Wärmepumpen

Im Zeichen des Klimawandels: Heizen und Kühlen auf einem Weg

Foto: epr/Stiebel Eltron

Die Heizung muss sich von fossilen Energien lösen, so viel ist klar. Bis 2045 soll die Wärmeversorgung in Deutschland klimaneutral werden. Genauso klar ist, dass die Anschaffung einer stromfressenden Klimaanlage zur Wohnraumkühlung in der warmen Jahreszeit nicht sinnvoll sein kann. Denn die sommerlichen Hitzerekorde könnten bei der Stromerzeugung durch 

Verbrennung fossiler Energieträger noch vorangetrieben werden. Eine Antwort auf beide Probleme kann die Wärmepumpe sein, die an Hitzetagen auch für niedrige Temperaturen sorgen würde.

Nicht jede Wärmepumpe ist indes für diese Aufgabe gerüstet. Besonders effizient lassen sich zu diesem Zweck Wärmepumpen einsetzen, die mit dem Boden oder mit dem Grundwasser verbunden sind. In Hitzeperioden können sie beim Verfahren der passiven Kühlung einfach auf das niedrige Temperaturniveau in den unterirdischen Wärmetauschern zurückgreifen. Die Kosten bleiben gering, weil die Wärmepumpe selbst nicht aktiv werden muss. Allerdings erwärmen sich in längeren Heißphasen auch die oberen Bodenschichten, so dass dem Verfahren Grenzen gesetzt sind.

Bei einer aktiven Kühlung wird die Verfahrensweise der Wärmepumpe komplett umgekehrt. Anstatt wie im Winter der Umgebung Wärme zu entziehen und damit die Innenräume zu heizen, wird jetzt umgekehrt Wärme von innen nachaußen abgegeben. Der Energieverbrauch zum Kühlen ist auch bei diesem Verfahren geringer als bei einer klassischen Klimaanlage, allerdings ist die Kühlleistung etwas geringer und lässt sich nicht ganz so exakt steuern.

Der höhere Stromverbrauch für die sommerliche Kühlung kann gut mit einer Photovoltaikanlage aufgefangen werden, schließlich liefert diese am meisten Energie genau dann, wenn auch der Stromverbrauch für die Kühlung am höchsten ist. Die Wärmepumpe kann in diesem Fall auch mit einer Lüftung kombiniert werden. Dann kommt frische Luft ins Haus, ohne die Fenster zu öffnen und dadurch Wärmeeindringen zu lassen. Damit die Wärmepumpe optimal auf die Bedürfnisse der Bewohnerausgelegt ist, sollten sich Eigentümer durch erfahrene Fachhandwerker beraten lassen. Diese kennen die verschiedenen Möglichkeiten der Technik und die mit ihr möglichen Einsparpotenziale. net