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Bauen und Wohnen

Nur eine Minderheit schützt sich

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Jeder wünscht sich, das sein Haus gut behütet ist, aber nur wenige tun auch etwas dafür.                                        FOTOS: DJD/LISTENER, FOTOLIA

Getrübter Blick

Sicherungen gegen Einbruch werden von vielen noch vernachlässigt

Die Haustür ist nur ins Schloss gezogen, vielleicht steht sogar ein Fenster auf Kipp. Viele Menschen in Deutschland machen es Einbrecher sehr leicht, in ihre Wohnung zu gelangen. Und nur jeder dritte Bundesbürger hat sein Zuhause bislang mit einem Einbruchschutz ausgestattet, wie kürzlich eine You-Gov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presseagentur ergab. 80 Prozent haben sich noch nie zum Thema Einbruchsschutz beraten lassen. Dabei ist das ohne Probleme möglich. Im Land Brandenburg gibt es polizeiliche Beratungsstellen in vielen Städten, beispielsweise in Potsdam, Brandenburg/Havel, Falkensee (Havelland), Oranienburg (Oberhavel) oder Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald).

Andererseits gibt es Fortschritte beim Einbruchschutz. Das zeigt sich an der steigenden Zahl von Einbrüchen, die im Versuchsstadium steckenbleiben. Denn es ist schon mit einigen vergleichsweise einfachen Maßnahmen möglich, sein Zuhause zu schützen. Entscheidend sei es dabei, sich in die Perspektive des Straftäters hineinzuversetzen, erklärt Ralf Mikitta vom Hersteller Micycle: „Einbrecher wollen sich schnell und unauffällig Zugang ins Haus verschaffen. Dabei wählen sie in den meisten Fällen Fenster und Fenstertüren im Erdgeschoss.“


In keinem Fall hingegen wollen sich die Täter auf frischer Tat ertappen lassen. Die möglichen Strafen wiegen zu schwer im vergleich zu der in der Regel überschaubaren Beute, die in einem Eigenheim gemacht werden kann. Deshalb sind die Täter keinesfalls waghalsig. „Ertönt ein lauter Alarm, wenn sie sich an einem Fenster zu schaffen machen, und geht obendrein eine helle Lichtquelle vorm Haus oder im Garten an, suchen sie meist auf der Stelle das Weite.“ Wichtig sei es daher, vor allem die neuralgischen Punkte vor Einbruchversuchen besser zu schützen und die Täter im Fall der Fälle in die Flucht zu schlagen. Gut geeignet ist dafür eine elektronische Überwachung.

Der Aufwand für eine Installation einer Sicherheitsanlage lässt sich in Grenzen halten, wenn sich die Bewohner für ein Funksystem entscheiden. Bei einer Funk-Alarmanlage muss teilweise noch nicht einmal ein zusätzliches Datenkabel verlegt werden.

Die Anlage kann zuverlässig zwischen den Bewegungen und Geräuschen der Bewohner sowie außergewöhnlichen Ereignissen und Zugriffen von außen unterscheiden und somit Fehlalarme vermeiden.

Erster Schritt ist es aber, seine Wohnung auch bei kurzer Abwesenheit konsequent richtig zu verschließen. Leicht zugängliche Fenster dürfen nicht in Kippstellung belassen werden, die Haustür ist stets abzuschließen, auch wenn man nur kurz etwas erledigt. Noch besseren Schutz bieten einbruchhemmende Türen und Fenster. Auch im Nachhinein kann der Einbruchschutz von Türen und Fenstern noch deutlich verbessert werden. Eine zusätzliche Absicherung durch eine elektronische Überwachung des Grundstücks an einigen neuralgischen Punkten rundet das Sicherheitspaket für das Eigenheim ab.

Getrübter Blick

Jeder Zweite überschätzt den Wert seines Hauses

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Besonders bei Altbauten fällt es Laien schwer, den Wert der Immobilie abzuschätzen. FOTO: STOCK.ADOBE

Die Aussichten für Immobilienverkäufer sind gut. Der Markt boomt und die Preise steigen, aber gerade private Eigentümer verschätzen sich häufig beim Wert ihrer Immobilie. Vier von zehn Immobilienbesitzern liegen mit ihrer Beurteilung über dem aktuellen Marktpreis, nur jeder zehnte liegt darunter. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Dienstleisters McMakler. „Eigentümer haben bei der Bewertung der eigenen Immobilie oft einen getrübten Blick. Gerade wenn ein Haus oder eine Wohnung vom Verkäufer selbst genutzt wurde, haben sie einen hohen emotionalen Wert für den Besitzer. Ein Angebotspreis benötigt allerdings stichhaltige Argumente“, erklärt Lukas Pieczonka, Geschäftsführer von McMakler. „Daher empfehlen wir eine professionelle Immobilienbewertung. Die beinhaltet eine objektive Beurteilung der baulichen Gegebenheiten, aber auch eine Umfeldanalyse und eine Preiseinschätzung, die durch den Vergleich mit ähnlichen Objekten die aktuelle Marktlage miteinbezieht“, so Pieczonka weiter.

Besonders auffällig ist die Tendenz zum deutlichen Überschätzen des Immobilienwerts. Vier von zehn Eigentümern, die den Angebotspreis zu hoch eingeschätzt haben, gaben eine Preisvorstellung an, die den aktuellen Marktwert um mehr als 20 Prozent bis zu 40 Prozent überschritt. Bei den Verkäufern, die den Wert zu niedrig eingeschätzt haben, gab nur etwas mehr als jeder Zehnte eine Preisvorstellung an, die mehr als 20 Prozent unter dem Wert des Objektes lag.

„Immobilien akkurat zu bewerten, ist für Laien oft eine große Herausforderung. Vor allem die aktuelle Euphorie auf dem Immobilienmarkt veranlasst viele Eigentümer zu einer Fehleinschätzung. Da fallen Wunsch- und Marktpreis oft weit auseinander. Dabei schrecken zu hohe Immobilienpreise Interessenten meist ab, wohingegen ein zu niedrig angesetzter Preis falsche Interessenten anzieht. Eine Werteinschätzung durch einen Makler oder Gutachter ist daher nicht nur ein gutes Verkaufsargument, sondern gibt den Eigentümern auch ein sicheres Gefühl bei Verhandlungsgesprächen – vor allem wenn Interessenten versuchen den Preis nochmals zu drücken“, fügt Immobilienexperte Pieczonka hinzu.

Fantasie der Käufer wird angeregt

Home Staging sorgt dafür, dass sich Häuser oder Wohnungen besser verkaufen oder vermieten lassen. Die Wohnung wird spärlich möbliert, vermittelt aber trotzdem einen bewohnten, ansprechenden Eindruck. „Es bringt das Potenzial einer Immobilie zum Vorschein und macht ihre Schokoladenseite sichtbar“, sagt Iris Houghton, die Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Home Staging und Redesign (DGHR), dem rund 300 Betriebe in Deutschland, Österreich und der Schweiz angehören. Wichtig ist es dabei, keinem speziellen Stil zu folgen. „Es kommt darauf an, die Immobilie möglichst neutral darzustellen, so dass sie möglichst viele Menschen anspricht“, sagt die Potsdamer Home Stagerin Ute Piecha. Ist eine eingegrenzte Zielgruppe erkennbar, geht sie darauf ein. Spricht ein Haus etwa vor allem junge Familien an, gestaltet sie die Möblierung etwas moderner. Lampen sind wichtig. Auf große Schränke wird eher verzichtet, schließlich würden sie die Räume kleiner wirken lassen. Ute Piecha ist mit ihrem Unternehmen Flair Home Staging Potsdam seit 2010 im Geschäft und damit eine der ersten in Deutschland, die diesen Service anbieten. Oft ist es der erste Eindruck, der darüber entscheidet, ob es am Ende zu einem Vertragsabschluss kommt oder nicht. Durch eine gezielte Ausstaffierung des Objekts kann der Verkaufsprozess deutlich beschleunigt und oft ein höherer Preis erzielt werden. Umgekehrt können ein ungepflegter Garten, alte Möbel und kahle Wände dafür sorgen, dass an sich wertvolle Immobilien über einen längeren Zeitraum unverkäuflich bleiben.

Streit lässt sich vermeiden

Nachbarn kann man sich nicht aussuchen, sagt eine Volksweisheit. Wer umziehen will, kann allerdings einen Blick in die Umgebung des neuen Hauses oder der neuen Wohnung werfen, auch zu verschiedenen Tageszeiten. Dann könnte sich etwa zeigen, dass die tagsüber vermeintlich ruhige Wohnlage abends durch viele teils laute Kneipenbesucher geprägt wird. Es ist sinnvoll, mit Nachbarn ins Gespräch zu kommen, rät Lars Eichert, Brandenburger Landesvorsitzender des Eigentümerverbands Haus & Grund. Viele mögliche Konfliktpunkte stellen sich allerdings erst nach dem Einzug heraus. Der Verband appelliert, einen Streit mit dem Nachbarn dann möglichst nicht auf die Spitze zu treiben. „Man muss ja auch nach dem Rechtsstreit weiter miteinander auskommen können“, betont Eichert. Besser sei es in jedem Fall, eine außergerichtliche Einigung zu erreichen. Möglich ist eine Mediation durch einen Rechtsanwalt oder ausgebildeten Mediator. Oft ist eine Einigung möglich, die einen teuren Rechtsstreit vermeidet. „Viele Rechtsschutzversicherungen übernehmen die Kosten für den Mediator“, verrät Eichert. Hauptpunkte bei Nachbarschaftsstreitigkeiten sind zum Beispiel stark wuchernde Hecken, Bäume, die ihre Äste über den Zaun recken, Grillgeruch und Partylärm, erklärt der Landesvorsitzende von Haus & Grund. Der Verband bietet für seine Mitglieder auch eine Rechtsberatung zum Nachbarrecht an.