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Bargeld wird nicht akzeptiert

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Sollte überall akzeptiert werden: Bares. FOTOS. SKOLIMOWSKA/DPA

Barzahlung: Der Anteil sinkt

Nur Bares ist Wahres, sagt das Sprichwort. Das gilt nicht immer. Manche Geschäfte weisen Münzen und Scheine zurück. Im Weinhaus Huth am Potsdamer Platz in Berlin etwa kommt man im Café im Erdgeschoss mit Bargeld nicht weiter. „Sorry, no cash – kein Bargeld“ macht ein Schild im Fenster dem Publikum klar, das im einzigen historischen Bauwerk des belebten Viertels etwas verzehrt.Die Bedienung hätte auch gar keine Möglichkeit, Münzen oder Scheine anzunehmen. Es gibt keine Kasse, nur ein Kartenlesegerät. Die Kaffeerösterei The Barn, zu der das Café gehört, weist auf ihrer Internetseite darauf hin, dass dieser Schritt gewählt wurde, um die Beschäftigten nicht der Gefahr von Überfällen auszusetzen.Eigentlich sind Scheine und Münzen durch das Bundesbankgesetz als unbeschränktes gesetzliches Zahlungsmittel definiert. Das heißt, dass jeder gehalten ist, Barzahlungen als Erfüllung einer Verbindlichkeit zu akzeptieren. Dem kann indes der Grundsatz der Vertragsfreiheit entgegenstehen. Verkäufer und Dienstleister können vor Zustandekommen eines Vertrages Bedingungen etwa zur Zahlungsabwicklung festlegen – etwa in Form eines Schildes. Geschieht dies nicht, muss der Händler Bares akzeptieren.   

Vertragsfreiheit heißt, auch die Zahlungsmethode zu bestimmen


In Deutschland sind solche Fälle bisher selten, in Ländern wie etwa Schweden verweigern schon viele Geschäfte die Annahme von Bargeld. Rechtlich fragwürdig kann das nach Ansicht von Experten dann sein, wenn der Anbieter ein Monopol auf eine bestimmte Ware oder Dienstleistung hat. In Deutschland herrscht noch der umgekehrte Fall vor. Viele Läden oder Markthändler haben kein Kartenlesegerät. Viele empfinden das inzwischen als Einschränkung.

In einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des Zahlungsdienstleisters Pay-Pal gaben zwei Drittel an, dass sie selbst entscheiden wollen, wie sie bezahlen. Über die Hälfte der Befragten zahlt demnach am liebsten bargeldlos. Eine Abschaffung von Scheinen und Münzen lehnen aber noch immer 63 Prozent ab. net
   

Barzahlung: Der Anteil sinkt

Laut einer Untersuchung der Deutschen Bundesbank wurden 2017 noch 74 Prozent der Transaktionen etwa in Geschäften mit Bargeld abgewickelt. Im Jahr 2014 waren es dagegen noch 79 Prozent.

Debit- und Kreditkarten wurden auf der anderen Seite bei gut 20 Prozent der Zahlungsvorgänge genutzt. Geringe, aber wachsende Anteile haben dagegen Zahlungen solcher Transaktionen per Smartphone oder Internet.