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Bauen und Wohnen

Alles paletti im Hochbeet

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Ein Hochbeet lässt sich aus Einwegpaletten selbst machen.

Der robuste und wuchsstarke Busch eignet sich nicht nur für eine Formhecke

Die Tomate rankt in die Höhe, üppige Blumen blühen um die Wette, flankiert von Kräutern wie Liebstöckel und Oregano. „Im ersten Jahr explodiert alles geradezu“, beobachtete auch Ausbilder Olaf Herzog, der unter anderem in Potsdam gemeinsam mit geflüchteten Menschen Hochbeete im Rahmen des Integrationsprojekts Avada gebaut und bepflanzt hat. Es soll Geflüchteten den Einstieg ins Berufsleben erleichtern, indem sie an verschiedene Arbeiten herangeführt werden. Die Pflanzkisten lassen sich auch von Hobbygärtnern problemlos selbst herstellen, ist Olaf Herzog überzeugt. Der Angestellte bei der Internationaler Bund Berlin-Brandenburg gGmbH ist zudem aktiv in der Arbeitsgruppe „Green IB“, die grüne und nachhaltige Ideen in den Arbeitsalltag integriert. Er selbst hat solche Pflanzkisten auch schon für seinen heimischen Garten hergestellt. „Das ist in einem Tag erledigt und lässt sich sogar allein bewerkstelligen“, macht er Mut. Besonders nachhaltig ist es, auf Einwegpaletten aus Holz zu setzen. Die sehen als Hochbeet umfunktioniert nicht nur gut aus, sondern werden sonst nach einmaligem Einsatz für den Transport entsorgt, im Gegensatz zu Europaletten. Olaf Herzog konnte die Einwegpaletten über ein Möbelhaus erhalten, aber es gibt noch eine Reihe weiterer Branchen, die mit ihnen arbeiten.

Ein Pflanzenkasten lässt sich aus Einwegpaletten bauen

Für ein Hochbeet benötigt man fünf Paletten. „Wichtig ist es, darauf zu achten, dass diese nicht chemisch behandelt worden sind“, erklärt der Potsdamer. Chemisch behandelte Paletten tragen die Kennzeichnung MB, ist dagegen HT aufgedruckt, wurden sie hitzebehandelt und sind ideal fürs Hochbeet. Ebenfalls für den Bau gebraucht werden zudem eine Säge, ein Akkuschrauber, Schrauben, eine Folie, Erde, ein Tacker sowie Hasendraht. Eine glatte Fläche von zwei Quadratmetern reicht in der Regel im Garten oder auf der Terrasse für den Pflanzkasten aus.

Es empfiehlt sich, die Paletten so zu verschrauben, dass die Standfläche nach außen zeigt. So entstehen Halterungen für Blumentöpfe, die dekorativ aussehen. Während vier Paletten zusammen ein Quadrat bilden, ist die Fünfte als Zwischenebene gedacht und sollte auf halber Höhe an gebracht werden. „Denn so tief gehen die Wurzeln nicht“, so Olaf Herzog. Bevor es soweit ist, muss die Kiste mit der Folie ausgekleidet werden. Zum besseren Halt wird sie ans Holz getackert. Tipp des Fachmanns: „Die Folie unten nicht ganz dicht lassen, denn sonst bildet sich unerwünschte Staunässe. Am besten ein paar Löcher hineinpieken. Außerdem mache ich unter die Folie noch Hasendraht, was Mäuse abhalten soll.“

Die Erde – herkömmlicher Mutterboden reicht völlig aus – nicht einfach in die Folie schaufeln. „Zuerst kommt eine Schicht aus grobem Material, zum Beispiel getrocknete Äste, kleine Steine oder Tonscherben, dann eine zweite Schicht mit feineren Zweigen und Pflanzenresten, darauf dann die Erde“, beschreibt Olaf Herzog sein Vorgehen. Mit dem Bepflanzen wartet er bis Mai. Dann bestünde eine gewisse Wettergarantie, denn eine Frostnacht könne viel zunichtemachen.

Und was kann angepflanzt werden? Von Blumen über Kräuter und Heilpflanzen bis hin zu Gemüse sind kaum Grenzen gesetzt. „Auch eine Kartoffelpflanze macht sich gut, denn die blühen wunderschön“, meint er. Weiterer Vorteil eines Hochbeets: Der Gärtner arbeitet und erntet rückenschonend. Ältere und in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen wissen das zu schätzen. Olaf Herzog rechnet damit, dass ein Hochbeet aus Paletten mindestens fünf Jahre hält. Mehrjährige Pflanzen sprießen im Frühjahr, andere säht man einfach wieder aus. Von Ulrich Nettelstroth

Corona-Krise trifft auch Hausbesitzer

Durch die Corona-Krise geraten derzeit viele Menschen in Not. Wer sich für den Erwerb von Wohneigentum verschuldet hat, kann jetzt möglicherweise wegen Einnahmeausfällen seine Raten nicht mehr bezahlen. In diesem Fall ist es möglich, Zins- und Tilgungsraten bis zu drei Monaten auszusetzen und außerdem einen sogenannten Lastenzuschuss zu beantragen. Darauf macht Axel Guthmann aufmerksam, Leiter der Bundesgeschäftsstelle der LBS-Bausparkasse.

Ähnlich wie beim Wohngeld für Mieter richtet sich der Lastenzuschuss nach dem Einkommen, der Zahl der Haushaltsmitglieder und den Wohnkosten. Bei Selbstnutzern, die infolge von Corona auf Hartz IV angewiesen sind, übernimmt die Kosten der Unterkunft das Jobcenter. „Es wäre wünschenswert, dass die damit verbundene Angemessenheitsprüfung in Ausnahmesituationen wie diesen zugunsten der Betroffenen gehandhabt wird“, betont Guthmann.

Er befürchtet zudem, dass auch Kleinvermieter zunehmend durch die Krise getroffen werden, infolge der Regelung des Kündigungsschutzes bei Mietrückständen. Für manche Vermieter könne nun die Finanzierung wackeln, bei anderen seien die Alterseinkünfte gefährdet. Ein staatlicher Wohnkostenfonds könnte hier zu einem Interessenausgleich beitragen, regt Guthmann an. net

Liguster ist kein Langweiler

Der robuste und wuchsstarke Busch eignet sich nicht nur für eine Formhecke

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Betrug per Anruf: Täter wollen Geld erbeuten.

Der Liguster ist eine Pflanze mit zwei Gesichtern. Neben Buchsbaum und Eibe ist der immergrüne Busch eine klassische Wahl für die akkurat gestutzte Schnitthecke. Schon in historischen Barockgärten ist die robuste und wuchsstarke Pflanze anzutreffen. Der Liguster hat aber eine andere Seite. Lässt man ihn frei wachsen, als Strauch oder in einer Wildhecke, kann er bis zu fünf Meter Höhe erreichen.

Aber vor allem bildet er im Frühsommer üppige weiße Blüten aus, die bei Insekten beliebt sind. Im Spätsommer und Herbst trägt er schwarze Beeren, die von Vögeln gefressen werden, für Menschen aber leicht giftig sind. Vielen Gartenbesitzern ist das gar nicht bekannt, weil eine regelmäßig geschnittene Hecke nie zur Blüte kommt und auch keine Früchte trägt.

Wahrscheinlich leitet der Liguster seinen Namen vom lateinischen Wort ligare für binden oder flechten ab, weil die Triebe wie Weidenruten zum Flechten von Körben verwendet wurden. Alle Arten von Liguster gehören zur Familie der Ölbaumgewächse. Beliebt sind die Pflanzen unter anderem, weil sie schnell wachsen und sich auch gegen Begleitgehölze wie Ahorne und Birken durchsetzen können. Bei der Neuanlage einer Hecke werden im Herbst oder Frühjahr in der Regel vier bis fünf Sträucher pro laufenden Meter gepflanzt. Die Triebe werden nach der Pflanzung kräftig zurückgeschnitten, damit sie sich gut verzweigen.

Wer die Ligusterblüte erleben will, darf vor allem im Frühjahr nicht schneiden. Dann bilden sich im Juni intensiv duftende, weiße Blütentrauben, die mitunter von Schmetterlingen umlagert sind. Im vergangenen Jahr war an vielen Stellen Brandenburgs ein besonderes Schauspiel zu sehen, wie es sich nur selten ereignet. Es kam, wie der Naturschutzbund Nabu berichtet, zu einem Masseneinflug von Distelfaltern, die in großer Zahl vor allem auf blühenden Ligusterhecken zu beobachten waren.

Der mit bis zu sechs Zentimeter Flügelspannweite relativ große Falter verbringt den Winter im Mittelmeergebiet und überquert im Frühling auf seinem Weg nach Mitteleuropa teilweise sogar die Alpen. Die Ligusterblüten sind bei den Tieren besonders beliebt. Vögel mögen nicht nur die Früchte des Ligusters, sondern bauen auch gerne ihre Nester im dichten Astwerk der Heckenpflanze.

Während der Gewöhnliche Liguster in unseren Breiten auch als Wildform vorkommt, ist in den Gärten meist die Sorte Atrovirens verbreitet, die im Winter das Laub besser hält als die Wildart. Für niedrige Beeteinfassungen ist auch der schwach wachsende Zwergliguster Lodense beliebt. Als Formhecke wird der Liguster meist schon im Februar das erste Mal und im Juni ein zweites Mal geschnitten. Oft wird die Hecke in Trapezform geschnitten, also nach oben hin schmal zulaufend.

Der Liguster ist eine sehr gutmütige Pflanze. So macht es ihm nichts, im einen Jahr stark und darauf gar nicht beschnitten zu werden. Es ist auch möglich, eine streng beschnittene Form- in eine freiere und höhere Wildhecke übergehen zu lassen, in der die Pflanzen blühen dürfen. net