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Advent bei uns zu Hause

Neuruppin: Die Küche als Bastelstube

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Tierschutzkid Hannah Krügel – hier mit ihrem Bruder Emil – zeigt einen kleinen vorbereiteten Kranz. FOTO: Peter Lenz

Neuruppin. Traditionelle Bastelnachmittage in der Vorweihnachtszeit und Pandemie-bedingte Einschränkungen – wie passt das in diesem Jahr zusammen? Diese Frage stellten sich auch Julia Krügel und die Kinder vom Tierschutzverein Ostprignitz-Ruppin (TSV). Alles ausfallen zu lassen, war keine Option. Eltern und Unterstützer suchten nach Alternativen. Die Lösung: Das Bastelgeschehen wurde von einem Standort auf mehrere Standorte verlegt.

Kinder des Tierschutzvereins Ostprignitz-Ruppin sind bei den Bastelnachmittagen diesmal auf andere Art und Weise in Aktion

Eine Arbeitsweise, die in den vergangenen Monaten vielerorts praktiziert wurde und nun auch in die Weihnachtsvorbereitungen Einzug hält: Heimarbeit. Wie Julia Krügel erklärte, werden an der einen Stelle die Kränze gebunden, an der anderen umwickelt und an einer weiteren noch abschließend dekoriert. Nach dem Motto „Nichts kann uns aufhalten“ wird aller Umstände zum Trotz stetigewerkelt und ein Adventskranz nach dem anderen für die weiteren Stationen vorbereitet beziehungsweise fertiggestellt. Auch für die Kinder scheint diese Vorgehensweise kein Problem darzustellen.

Wie Hannah und Emil Krügel erzählten, war es den beiden Tierschutzkids des TSV wichtig, die bereits bestellten Kränze wirklich auch noch vor dem ersten Advent fertigstel len zu können, um damit für viele ein klein wenig Weihnachtsatmosphäre in die heimischen Wohnstuben zu transportieren. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Mitstreiter des Tierschutzvereins einige Kränze gebastelt, was offenbar so gut angenommen wurde, dass es in diesem Jahr mehr als 20 Bestellungen gab. Hannah und Emil Krügel sind für die abschließende Dekoration verantwortlich. Als Arbeitsplatz musste hierfür erst einmal die heimische Küche herhalten. Mama Julia Krügel wurde in den Produktionsprozess mit eingebunden.

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Julia Krügel mit einem der Geschenkekartons. FOTO: Peter Lenz

Insgesamt gab es bei dieser Aktion drei Stationen. So wurden bei Conny Glimm und der kleinen Hannah Glimm die Verpackungen in Form weihnachtlicher Kartons hergestellt, welche zusätzlich noch mit den Fotos der Tierschutzkids beklebt wurden. Susanne Wahrenburg, Nicole Ziehmer und Emma hatten die Aufgabe übernommen, die Kränze aus frischem Tannengrün und Bindedraht zusammenzufügen. Ein stetiger Transport zwischen den Wohnungen sorgte für einen lückenlosen Ablauf der Produktion. Insgesamt wurden mehr als fünf Kinder in die Aktion eingebunden und somit zumindest ein Stück Gemeinschaft vermittelt. Natürlich, so Julia Krügel, könne diese Arbeit nicht den normalen Kindertierschutz und seine Aktivitäten ersetzen, aber man hofft doch sehr, sich irgendwann wieder normal treffen zu können.

Bei so viel Engagement der Kinder und ihrer erwachsenen Helfer ist der Preis für die einzelnen Adventskränze mit 15 Euro pro Stück ein wirklich faires Angebot. Der Gesamterlös kommt einem guten Zweck, dem Schutz der Tiere, zugute. Für die elf Jahre alte Hannah Krügel sind die Weihnachtsvorbereitungen und die damit verbunden Einschränkungen nicht so schlimm. Ein virtuelles Treffen werde es in der Weihnachtszeit noch geben, sodass sich die Kids wenigstens auf diese Weise ein schönes Weihnachtsfest wünschen können.

Von Peter Lenz